Zur Bedeutung von Silvester und Neujahr

Ein Beitrag von Prof. Dr. Harald Schwillus, Halle (Saale)

Unser Jahr beginnt mit dem 1. Januar. Dieser Jahresbeginn wurde im Jahre 46 v. Chr. verbindlich durch die von Julius Caesar in Auftrag gegebene Kalenderreform festgelegt und ersetzte den alten römischen Jahresbeginn am 1. März. Kirchlich hat das neue Jahr jedoch längst begonnen: der 1. Advent ist sein Beginn. Dies mag ein Grund dafür sein, dass sowohl der Silvesterabend als auch der 1. Januar liturgisch eher weniger bedeutend sind. Benannt ist der letzte Tag des bürgerlichen Jahres nach dem heiligen römischen Bischof Silvester, der am 31.12.335 starb und dessen Gedenken daher an diesem Tag begangen wird.

Heute gibt es vielerorts Gottesdienste, die das Ende und den Neuanfang des bürgerlichen Jahres wahrnehmen und ins Zentrum rücken. Insbesondere die protestantischen Kirchen kennen Gottesdienste am „Altjahresabend“.

Am 1. Januar endet die Festwoche nach Weihnachten. Die Katholische Kirche feiert an diesem Tag seit der Liturgiereform im Jahre 1969 das „Hochfest der Gottesmutter Maria“. Zuvor gab es in Spätantike und frühem Mittelalter am Neujahrstag in unterschiedlichen Gegenden Europas Gottesdienste, die einerseits Christus als Herrn der Zeit und andererseits seine Mutter Maria ins Zentrum rückten. Im Laufe des Mittelalters wurde dieser Tag immer mehr zum „Fest der Beschneidung des Herrn“, das sich auf die rituelle Beschneidung jüdischer Jungen am ihrem achten Lebenstag bezog.

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