29. Sep. 2018 bis
13. Jan. 2019
sehen denken träumen
Französische Zeichnungen aus der Kunsthalle Karlsruhe
Zeichnungen gehören mit ihren leichten und fragilen Materialien zu den faszinierendsten Werken der Kunstgeschichte.
Zarte und flüchtige Kreidezeichnungen,
detailreiche Federzeichnungen, die Hinweise auf die Schaffensprozesse geben
sowie farbintensive Pastellkreidezeichnungen, welche die Betrachter*innen in Traumwelten entführen.
Zeichnungen sind die unmittelbarste Form der Bildproduktion, sie erzeugen bei den Betrachter*innen wie keine andere Kunstform eine Nähe zur Vorstellungskraft und zur ausführenden Hand der Künstler*innen.
In Frankreich wurde seit dem 17. Jahrhundert das Zeichnen als Grundlage jeder Kunstform akademisch eingefordert und ausgeübt. Es entwickelte sich neben der Malerei zu einer eigenständigen Kunstgattung, deren freie Ausdrucksformen von Sammlern geschätzt und in der Kunsttheorie erörtert wurden.
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe besitzt einen herausragenden französischen Zeichnungsbestand, aus dem eine Auswahl von rund 100 Werken vom 16. bis zum 20. Jahrhundert erstmals in dieser Zusammenstellung präsentiert wird. Dazu gehören außergewöhnliche Blätter des großen Landschaftskünstlers Claude Lorrain (um 1600–1682), virtuose Illustrationen voll dramatischer Lebendigkeit von Jean-Honoré Fragonard (1732–1806) und feinsinnige Darstellungen des zeitgenössischen Pariser Lebens von Edgar Degas (1834–1917).
Anhand der Werke werden nicht nur die angewendeten Zeichentechniken und ihre Materialien thematisiert, sondern auch die zahlreichen Spuren und Hinweise, die zur Bedeutung eines individuellen Werkes beitragen: Wie ist es gezeichnet? Wofür hat der Künstler es geschaffen? Wem hat es gehört?
Im „Laboratorium“, der Zeichenwerkstatt, können Besucher*innen selbst verschiedene Zeichenverfahren ausprobieren und so die ausgestellten Originale aus einer neuen Perspektive betrachten.