Hans Thoma - Selbstbildnis mit Amor und Tod

Selbstbildnis mit Amor und Tod

Hans Thoma

Maße:
H 72,5 cm  B 58,5 cm  
Jahr:
1875
Ort:
ZKM

Beschreibung

Während der Entstehung dieses Selbstbildnisses im Jahr 1875 lebte der damals 36-jährige Thoma in München, wo er sich im Umkreis Wilhelm Leibls und anderer Künstlerkollegen bewegte. Thoma stellt sich hier selbstbewusst als Künstler dar. Das hinter ihm stehende Skelett – im weißen Malerkittel und mit Lorbeerkranz auf dem Kopf – scheint dem Maler etwas ins Ohr zu raunen. Er hält inne, doch scheint ihn die Situation nicht allzu sehr zu verängstigen.

Thomas Selbstbildnis hat eine berühmte Vorlage bei dem symbolistischen Maler Arnold Böcklin. Dessen 1872 entstandenes Selbstbildnis mit fiedelndem Tod befindet sich heute in der Alten Nationalgalerie Berlin. Darin zeigt sich Böcklin selbst als Künstler, an den sich von hinten ein unheimliches Skelett schmiegt, das auf einer einsaitigen Geige spielt und den nachdenklichen Maler an seine Sterblichkeit erinnert. Diese Symbolik wird mit der lateinischen Umschreibung »memento mori« (»Bedenke, dass Du sterben wirst«) benannt.

Thoma hingegen geht es nicht primär um die eigene Sterblichkeit, sondern vielmehr um seinen über den Tod hinaus bestehenden Ruhm als Künstler. Auch der kleine Amor in der rechten oberen Bildecke mildert den Schrecken des Todes und wandelt die bedrohliche Symbolik des »memento mori« in ein »amor vincit omnia« (»Die Liebe besiegt alles«).

Thomas Selbstbewusstsein als Künstler gründete vermutlich weniger auf beruflichem Erfolg als auf privatem Glück. Denn 1875 war das Jahr, in dem er seine spätere Ehefrau Cella Berteneder kennenlernte. Die Beziehung zu ihr gab ihm inneren Halt und Selbstbewusstsein.

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Daten und Fakten

Titel Selbstbildnis mit Amor und Tod
Künstler*in Hans Thoma
Entstehungszeit 1875
Inventarnummer 1287
Maße Bildträger H 72,5 cm  B 58,5 cm  
Maße Rahmen H 113,4 cm  B 96,5 cm  T 15,0 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
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