Lageplan

Schriftzug über einem transparenten Lageplan: Das Werk ist nicht in der Ausstellung zu sehen.
Who is who (3/9) Geißelung Christi, im Hintergrund Christus vor Pilatus Details der Station
Meister von Meßkirch - Geißelung Christi, im Hintergrund Christus vor Pilatus

Geißelung Christi, im Hintergrund Christus vor Pilatus

Meister von Meßkirch

Maße:
H 64,5 cm  B 66,0 cm  
Jahr:
1530/40
Ort:
nicht ausgestellt

Who is Who

0:00
0:00

Ein Namenloser

Mit der Aufhebung vieler kirchlicher Institutionen 1803 wurden auch in Südwestdeutschland zahlreiche Kunstwerke aus ihrem sakralen Zusammenhang gerissen und gelangten in die Hände privater Sammler*innen. Sie miteinander zu vergleichen, in Zusammenhang zu bringen, in Gruppen einzuteilen – dem widmete sich leidenschaftlich die gerade erst entstehende Disziplin der Kunstgeschichte.

Goldener Rahmen um Inschrift: für die Renaissance typische Ornamente.

Benannt nach einer Pfarrkirche

Für eine Gruppe von Altartafeln, zu denen auch diese gehören, kamen damals zahlreiche Namen ins Spiel. Aber von den vermeintlichen Künstlern haben sich inzwischen manche als erfundene Existenzen herausgestellt. Über all den Namenssuchen, nicht zuletzt anlässlich einer großen Ausstellung in Stuttgart 2017, bei der die Karlsruher Tafeln mit ihren Verwandten zu sehen waren, ist unser Meister aber ein Namenloser geblieben. Behelfsweise muss man ihn – wie so viele andere – noch immer nach seinem Werk bzw. nach seinem Haupttätigkeitsort benennen. Denn die meisten Werke, die ihm zugeschrieben werden, stammen aus der Pfarrkirche von Meßkirch bei Sigmaringen.

Bemalte Tafel des Wildensteiner Altars vom Meister von Meßkirch: Christus verabschiedet sich von seiner weinenden, vor ihm knienden Mutter.

Unbekannter Vielmaler

Dass der Künstler seit seiner „Nottaufe“ als Meister von Meßkirch 1885 durch Robert Vischer noch immer nicht mit richtigem Namen versehen werden konnte, erstaunt vor allem bei der großen Anzahl an Werken, die man von seiner Hand stammend wähnt – immerhin über 80 Tafeln. Kein schriftlicher Auftrag aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, kein Zahlungsbeleg, kein zeitgenössisches Inventar konnte bislang die eindeutige Identifizierung ermöglichen. Handelt es sich beim Meister von Meßkirch um ein Individuum? Oder doch um eine Malerfamilie oder eine Werkstatt? Selbst darauf muss die Forschung die Antwort vorerst noch schuldig bleiben.

Ausschnitt aus einer Tafel des Meisters von Meßkirch: Gesicht des Erzengels Michael vor Goldgrund.

Aber braucht es einen Namen, um die Werke zu würdigen? Vielleicht ist der Blick auf die erstaunliche Mischung spätmittelalterlicher und hochmoderner Elemente sogar genauer, da unvoreingenommener ohne die Namensbrille. Machen Sie sich selbst ein Bild!

Touren zu diesem Werk

Ausschnitt aus einer Radierung Rembrandts: sein Vorname als Schriftzug in Schreibschrift.

Who is who


Die Tour "Who is Who" der Ausstellung KunsthalleKarlsruhe@ZKM führt durch Kunstgeschichte(n) von großen und kleinen, bekannten und unbekannten Namen der Kunstgeschichte.
kurzweilig
ca. 25 min
zur Tour

Daten und Fakten

Titel Geißelung Christi, im Hintergrund Christus vor Pilatus
Künstler*in Meister von Meßkirch
Entstehungszeit 1530/40
Inventarnummer 98
Maße Bildträger H 64,5 cm  B 66,0 cm  
Maße Rahmen H 73,0 cm  B 75,0 cm  T 6,5 cm  
Material Nadelholz
Technik Mischtechnik
Gattung Gemälde
Abteilung Alte Malerei (vor 1800)
Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.