Landline Green Black
Beschreibung
Sean Scullys Malerei war jahrzehntelang wesentlich von seinem urbanen Lebensumfeld geprägt. Seine Kompositionen aus gegeneinander gesetzten, senkrechten und waagrechten malerischen Rechtecken in Schwarz-, Weiß- und Grautönen sind Reflexe auf das geometrische Strukturdenken der Moderne, auf binäre Codes des digitalen Zeitalters und den Widerstreit zwischen Licht und Dunkel. Mit den so genannten Landlines, zu denen „Landline Green Black“ von 2020 gehört, führte Scully nach der Jahrtausendwende den Horizont wieder verstärkt in seine Malerei ein – und zwar in vielfacher Schichtung. Diese Horizonte stellen einen abstrakten, gleichwohl durch den Titel bekräftigten Bezug zu Landschaft her.
Die Landlines thematisieren das Aufeinandertreffen von Geländestreifen, Feldern, von Erde, Wasser und Himmel. Obschon Scully keine tiefenräumliche Staffelung komponiert, lassen die horizontalen Flächen die Assoziation von Ebenen und Weite zu. Gleichzeitig konzentriert Scully den Blick des Betrachtenden auf die Farbwerte und seinen großzügig bewegten, spontanen, agilen und temperamentvollen Umgang mit der Malmaterie. Vom unteren Farbbalken löst sich die Farbe tropfend, rinnt über das blanke Aluminium zum Plattenrand. Das Bild läuft buchstäblich aus. Hier bekennt es sich zu seinen Mitteln – und gleichwohl stellen sich auch hier Assoziationen ein: an Regentropfen vielleicht oder Tränen, daran, dass ein Bild aus einem flüssigen Stoff hergestellt wird, der gerinnt – und daran, dass alles fließt.
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500 Jahre Gegenwart
Daten und Fakten
Titel | Landline Green Black |
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Künstler*in | Sean Scully |
Entstehungszeit | 2020 |
Inventarnummer | 3044 |
Maße Bildträger | H 215,9 cm B 190,5 cm |
Material | Aluminium |
Technik | Ölfarbe |
Gattung | Gemälde |
Abteilung | Neue Malerei (nach 1800) |
Diese Schichtungs-Struktur von Horizontalen taucht auch in Sean Scullys bildhauerischem Werk auf. Er addiert unter anderem aus Eisenbahnschwellen, filzumhüllten Aluminiumkörpern oder Murano-Glas-Elementen eskalierende Plastiken.
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