re*vision von Valentina Appel, Ioanna Dimitroula, Marlene Middelkamp, Cara Homann zu Joseph Vernet: Die Toilette der Griechin, 1755 2024/25

Gedankenreise – »Raus aus Joseph Vernets Kopf«.

Bitte schaut kurz weg vom Bild.
Stellt euch das Gemälde nur in Gedanken vor.

Auf dem Bild sind drei Frauen zu sehen.
Sie haben gerade gebadet.

Überlegt euch:
Wer sind diese Frauen?
Wie stehen sie zueinander?
Wie sind sie im Bild angeordnet?

Der Titel spricht nur von einer Griechin.
Warum wird nur eine Frau genannt?
Warum haben die Frauen keine Namen?
Warum ist es wichtig, dass eine davon Griechin ist?

Wie könnten die Frauen heißen?
Wie leben sie im Alltag?
Was machen sie den ganzen Tag?

Wo sind die drei Frauen?
Sind sie wirklich in Griechenland?
Wie sieht es dort aus?
Wart ihr schon einmal dort?
Ist es dort warm oder kalt?
Findet ihr diese Dinge auch im Bild wieder?

Wenn ihr mit der griechischen Frau sprechen könntet:
Was würde sie euch sagen?
Wie sehen die drei Frauen aus?
Welche Kleidung tragen sie?
Sind ihre Kleider unterschiedlich?
Welche Körperteile sind zu sehen?
Müssen die Frauen schön oder ansprechend aussehen?

Sind die Frauen drinnen oder draußen?
Wie fühlt ihr euch, wenn ihr sie in dieser privaten Situation – beim Baden – seht?
Jetzt schaut wieder auf das Bild.
Ihr seht wieder drei Frauen nach dem Bad der Griechin.
Wen erkennt ihr?

Am Flussufer vor einer Ballustrade mit Vasenschmuck eine edel gekleidete Frau. Eine weiße und eine schwarze Dienerin frisieren sie und waschen ihr die Füße. Im Hintergrund eine Stadtkulisse.

Das Gemälde zeigt, wie der französische Künstler Joseph Vernet Frauen und Griechenland sah.
Es ist nicht sicher, ob er jemals selbst in Griechenland war.
Er zeigt Griechenland, wie er es sich vorstellte.
Das Bild zeigt eine fremde, schöne und vielleicht auch erotische Vorstellung der Frauen.
Die Griechin und ihre Dienerinnen haben keine Namen und wirken wie Objekte.

Diese Gedankenreise soll euch helfen, über eure eigenen Vorstellungen nachzudenken.

Woher kommen eure Bilder im Kopf?
Welche Vorurteile habt ihr vielleicht selbst?
Welche Macht steckt in solchen Bildern?

So könnt ihr verstehen,
wie Vorurteile über Menschen, Länder und Kulturen auch durch Bilder weiterverbreitet werden.

Die re*vision wurde von der Studierendengruppe im Seminar »Intersektionale Kulturarbeit« (Leitung: Nur Bakkar, Wintersemester 2024/25) verfasst – in Kooperation zwischen der Kunsthalle Karlsruhe (Begleitung: Isabel Dotzauer) und dem Masterstudiengang Kulturvermittlung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Übersetzung in Einfache Sprache mit dem Optimeil Leichte Sprache Assistent

Newsletter

Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.