Jean-Etienne Liotard

Madame de Vermenoux huldigt Apoll, 1764

Das Pastell entstand im Auftrag der Dargestellten, Anne-Germaine de Vermenoux (1739-1783), als Geschenk für ihren Genfer Arzt Théodore Tronchin (1709-1781). Dieser hatte sie von einer schweren, vermutlich psychosomatischen Krankheit geheilt. Madame de Vermenoux zeigt ihre Dankbarkeit, indem sie sich von Liotard in verehrender Haltung vor einer Büste des Gottes Apoll porträtieren lässt. Théodore Tronchin wurde zeitgenössisch mit Apoll und mit Apolls Sohn Äskulap, dem Gott der Heilkunde, identifiziert. Das Symbol Äskulaps, die Schlange, windet sich um den Sockel. Madame de Vermenoux´ Blick sucht denjenigen Apolls/Tronchins. Die unter der Büste eingemeißelten Worte nach Vergil sind eigentlich die ihrigen: „Denn er wird mir immer ein Gott sein.“

Madame de Vermenoux beugt sich vor die Büste des Apollo.

In mehrfacher Hinsicht ist dieses Porträt ungewöhnlich: Es ist das größte Pastell von Liotards Hand und das einzige, bei dem die dargestellte Person als eine demonstrativ Agierende gezeigt wird. Das Theatralische wird durch den kulissenhaften Hintergrund und das aufwändige Kostüm unterstrichen.

Zum wissenschaftlichen Erwerbungsbericht des Gemäldes Madame de Vermenoux huldigt Apoll von Jean-Etienne Liotard.

 

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