07. Jul. 2012 bis
07. Okt. 2012
Walter Stöhrer
Der Mensch ist ein Augentier
Im Zentrum der Karlsruher Ausstellung stehen erstmals die Skizzenbücher Walter Stöhrers: sogenannte Kladden, mit Nadel und Faden vom Künstler zu Heften zusammengenähte Skizzenblätter, übermalte Kataloge und Prospekte sowie Notiz- und Skizzenhefte.
Walter Stöhrer (1937–2000) gilt als Einzelgänger. Zu vielgestaltig sind seine Werke, die figurative ebenso wie abstrakte Formen zeigen, neben der impulsiven freien Geste auch skripturale, wie Kürzel eingefügte Bildelemente einschließen. Im Zentrum der Karlsruher Ausstellung stehen erstmals die Skizzenbücher Walter Stöhrers: sogenannte Kladden, mit Nadel und Faden vom Künstler selbst Anfang der 1960er-Jahre zu Heften zusammengenähte Skizzenblätter, übermalte Kataloge und Prospekte sowie Notiz- und Skizzenhefte. Sie geben Einblick in die Denk- und Arbeitsprozesse des HAP Grieshaber-Schülers und zeigen einen Künstler, dessen Bildsprache am Übergang von Schreiben und Zeichnen entsteht.
Ausschnitthaft verkürzt oder auch frei montiert, dienen ihm die Texte als Reibungsfläche und Impulsgeber seines künstlerischen Gestaltens. Dabei schließt das inhaltliche Spektrum des „Bücherverschlingers“ Walter Stöhrer unterschiedlichste Temperamente ein, es reicht von der Antike bis zu den französischen Surrealisten und der Avantgarde der Nachkriegszeit. Die Präsentation dieser kaum bekannten Facette im Schaffen Stöhrers wird ergänzt durch ausgewählte Gemälde, Zeichnungen und Radierungen, die auf die Weiterbearbeitung von in den Skizzenbüchern gefundenen Themen und Formen verweisen.