Thomas Struth: Paradise 36. New Smyrna Beach. Florida, 2007

Dichter Wald, tropische Gewächse, Palmen – Paradise 36 zeigt scheinbar unberührte Natur. Die Überfülle fordert die Wahrnehmung der Betrachter*innen heraus. Es gibt keine Bildkomposition im traditionellen Sinne und auch eine Tiefenräumlichkeit ist nicht gegeben. Die Fotografie zeigt kein Paradies nach biblischem Vorbild, Struth thematisiert vielmehr eine moderne Vorstellung vom Paradies als Wildnis.

Gleichzeitig verteidigt der Künstler den Begriff des Paradieses, wenn er sagt: „Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen die Idee des Paradieses mit Eskapismus gleichsetzen. Das Paradies war nie ein Ort, den man betreten konnte – wobei in der globalisierten Welt auch der Eskapismus keine Rolle mehr spielt. Das Verschwinden der Utopien aus der gesellschaftlichen Diskussion, worauf der Titel ‚Paradise‘ anspielt, bedeutet einen Verlust und eine Banalisierung.“

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