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Marie Ellenrieder - Selbstbildnis

Selbstbildnis

Marie Ellenrieder

Maße:
H 53,0 cm  B 43,2 cm  
Jahr:
1818
Ort:
ZKM

Kunsthalle x Markus Brock

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Abbildung von Marie Ellenrieders Selbstbildnis. Sie trägt ein schwarzes Kleid und hat eine Hochsteckfrisur.

Die erste Kunststudentin

Eine junge Frau schaut uns an, mit freundlichem, aber zurückhaltendem Lächeln. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit feinem blumenartigen Saum und ein filigranes goldenes Kruzifix. 27 ist Marie Ellenrieder, als sie 1818 dieses Selbstporträt gemalt hat. Ein klassisches bürgerliches Porträt dieser Zeit, das Marie Ellenrieder so zeigt, wie sie wohl war: religiös und bescheiden.

Dabei hat sie Erstaunliches vollbracht: Die Konstanzerin war 1813 die erste Studentin mit offizieller Immatrikulationsnummer an der Münchner Kunstakademie. Erst über 100 Jahre später, 1919, wurden Frauen offiziell an Kunstakademien in Deutschland aufgenommen.

Abbildung des Bildnis des Generals Krieg von Hochfelden und seiner Gemahlin zu Pferde

Porträtistin des Adels

Schon als Jugendliche hatte Marie Ellenrieder ihr Talent für Porträtmalerei entwickelt, hat sofort erkannt, was das Gesicht eines Menschen besonders macht. Nach der Klosterschule ging sie bei einem Miniaturmaler in die Lehre. So revolutionär dann ihr Einzug an der Kunstakademie war: ihr Stil wurde fromm, klassizistisch. Was der süddeutsche Adel zu schätzen wusste, sie porträtierte die Fürstenbergs, die Hohenzollern und Leopold von Baden mit seiner jungen Frau in Karlsruhe.

Marie mit dem Jesuskind im Porträt dargestellt.

Bescheiden und religiös

Zwei Jahre in Rom und Florenz brachten sie zur katholischen Historienmalerei und in den Kreis der Nazarener, einer romantisch-religiösen Kunstrichtung. Sie fühlte sich aber von den männlichen Kollegen nicht ernst genommen – trotz ihres großen Talents. Zurück in Deutschland ließ sie die Porträtmalerei als Streben nach Eitelkeit hinter sich und widmete sich ganz der religiösen Kunst.

Überall in Baden malte sie Altarbilder, auch für die neue Stadtkirche St. Stephan in Karlsruhe. Sogar für Königin Viktoria von England malte sie zwei großformatige religiöse Bilder. Ab 1829 war sie Hofmalerin des Badischen Großherzogs und musste deshalb doch wieder Porträts malen – wurde aber immerhin fürstlich bezahlt und hochdekoriert. Kein Zweifel: Marie Ellenrieder gehört zu den wenigen erfolgreichen Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts.

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Der Künstler vor einer Litfaßsäule
Community-Tour

Kunsthalle x Markus Brock


Mit einem neuen Blick auf die Sammlung präsentiert Markus Brock einzelne Hidden Highlights.
kurzweilig
ca. 55 min
zur Tour

Daten und Fakten

Titel Selbstbildnis
Künstler*in Marie Ellenrieder
Entstehungszeit 1818
Inventarnummer 783
Maße Bildträger H 53,0 cm  B 43,2 cm  
Maße Rahmen H 72,5 cm  B 63,5 cm  T 11,0 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Gattung Gemälde
Abteilung Neue Malerei (nach 1800)
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