re*vision von Valentina Appel, Ioanna Dimitroula, Marlene Middelkamp, Cara Homann zu Joseph Vernet: Die Toilette der Griechin, 1755

Gedankenreise: »Raus aus Joseph Vernets Kopf«

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Wendet euch vom Gemälde ab und stellt euch bitte Folgendes vor:

Das Bild zeigt drei Personen nach dem Bad der Griechin.
Was seht ihr?
Überlegt, wer die drei Personen sind. Welches Verhältnis haben sie?
Wie sind die Personen im Bild positioniert?
Der Titel verweist auf eine Griechin. Warum wird nur eine der Frauen erwähnt?
Wieso haben sie keinen Namen? Warum wird ihre Herkunft betont?
Wie könnten sie heißen?
Was macht ihren persönlichen Alltag aus?
Wo befinden sich die drei Frauen? In Griechenland?
Wie sieht es dort aus? Wart ihr schon mal in Griechenland?
Ist es warm oder kalt? Sind diese Assoziationen im vorgestellten Bild zu finden?
Wenn ihr mit der griechischen Frau reden könntet, was würde sie sagen?
Wie sehen die Personen aus?
Welche Kleidung haben die Frauen an? Unterscheidet sich ihre Kleidung?
Welche Körperteile sind sichtbar?
Müssen die Personen schön, ästhetisch, ansprechend sein?
Befinden sie sich drinnen oder im Freien?
Fühlt ihr euch wohl, die Frauen in einer so intimen Szene zu beobachten?
Wendet euch dem Gemälde zu.
Auf dem Bild sind drei Personen nach dem Bad der Griechin zu sehen.
Wen seht ihr?

Am Flussufer vor einer Ballustrade mit Vasenschmuck eine edel gekleidete Frau. Eine weiße und eine schwarze Dienerin frisieren sie und waschen ihr die Füße. Im Hintergrund eine Stadtkulisse.

Das Gemälde zeigt das Frauenbild des französischen Künstlers und seinen Blick auf Griechenland. Ob er jemals vor Ort war, ist nicht bekannt. Joseph Vernet bedient sich der vermeintlich griechischen Kultur. Das Gemälde gibt eine exotisierte und sexualisierte Vorstellung einer namenlosen Griechin und ihrer Bediensteten wieder.

Die Gedankenreise soll Leser*innen anregen, eigene Vorstellungen, Vorurteile und Darstellungsweisen zu hinterfragen und zu prüfen, woher diese eigentlich kommen. Damit sollen Machtstrukturen thematisiert werden, die sich (auch heute) implizit durch Darstellungen von Menschen, Ländern und Kulturen manifestieren.

 

Die re*vision wurde von der Studierendengruppe im Seminar »Intersektionale Kulturarbeit« (Leitung: Nur Bakkar, Wintersemester 2024/25) verfasst – in Kooperation zwischen der Kunsthalle Karlsruhe (Begleitung: Isabel Dotzauer) und dem Masterstudiengang Kulturvermittlung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

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