Lageplan

Orientierungsplan, der den Standort des Werk Liotards der Highlight-Tour in der Ausstellung KunsthalleKarlsruhe@ZKM anzeigt
Highlights (10/21) Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt Details der Station
Jean Etienne Liotard - Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt

Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt

Jean Etienne Liotard

Maße:
H 62.5cm B 48.5cm 
Jahr:
1745
Ort:
ZKM

Beschreibung

Jean Etienne Liotard gilt als Meister der Pastellmalerei. Er ist bekannt für die sorgfältige Ausführung und die fein verriebenen Oberflächen seiner Werke. Das Pastell bot sich für eine täuschend echte Wiedergabe der Haut in besonderer Weise an und fand daher vor allem im Bereich der Porträtmalerei Anwendung.

Dem Typus des Künstlerbildnisses folgend, ist die 22-jährige Prinzessin von Hessen-Darmstadt an der Staffelei wiedergegeben. Während ihre Linke den Malstock hält, setzt sie mit der Rechten zum Zeichnen an, den Blick aufmerksam in Richtung der Betrachtenden gewandt. Sie trägt ein Kleid aus weißer Seide, das am Saum mit einer Blütenstickerei verziert und mit einer roten Schleifenbordüre an Mieder und Ärmeln geschmückt ist. Die kostbare Kleidung verweist auf ihre fürstliche Herkunft, auch wenn der blaue und mit Hermelinfell abgesetzte Mantel eher nachlässig auf einem Stuhl abgelegt ist.

Das Bild entstand während eines längeren Aufenthaltes des Künstlers am Darmstädter Hof. Liotard war sowohl der Porträtist als auch der Lehrer der Prinzessin. Er unterwies sie in der Pastellmalerei und stellte sie bei dieser Tätigkeit mit einer farbigen Kreide in der Hand dar – ein Kästchen mit zahlreichen weiteren Stiften ist hinter ihr zu erkennen.

Liotards Pastell gehört zu den Hauptwerken der Kunsthalle. Es zeigt die spätere Markgräfin Karoline Luise von Baden, die mit ihrer Sammlung von Werken der niederländischen und französischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts einen entscheidenden Grundstock für die Karlsruher Bestände legte. Vielseitig interessiert zählt Karoline Luise zu den aufgeklärten Fürstinnen des 18. Jahrhunderts. Sie verfügte über breite Kenntnisse in den Natur- und Geisteswissenschaften und stand in regem Kontakt mit Gelehrten ihrer Zeit, unter ihnen Carl von Linné und Voltaire. Ihr Talent als Zeichnerin und Malerin fand mit der Ernennung zum Ehrenmitglied der Königlich Dänischen Akademie der Künste in Kopenhagen öffentliche Anerkennung.

Highlight-Tour

Sammeln und Malen

Ohne diese selbstbewusste junge Frau sähe die Sammlung der Kunsthalle heute anders aus. Denn mit ihrem „Malerey-Cabinett“ legte sie deren Grundstock.

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Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, spätere Markgräfin von Baden, war noch nicht verheiratet, als ihr Lehrer Jean-Etienne Liotard sie 1745 bei der Arbeit an der Staffelei verewigte. Die Prinzessin trägt standesgemäß ein vornehmes Seidenkleid und eine gepuderte Perücke.

Auf einem Stuhl liegt ein blauer Mantel.

Auch der wie achtlos über den Stuhl geworfene königsblaue Mantel mit Hermelinbesatz, also dem weißen Winterfell einer Wieselart, mit dem sich nur hochgestellte Adelige oder Geistliche schmücken durften, betont ihren gesellschaftlichen Rang. Entsprechend überraschend ist hingegen das karge Ambiente mit fast modern wirkenden großen Freiflächen.

Das Kunstwerk zeigt das Portrait de rjungen Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt. Sie trägt ein weißes Kleid und einen blauen Mantel.

Malende Fürstin

Ihren Malstock handhabt die Prinzessin wie ein Profi. Soeben ist sie im Begriff, ein Pastellgemälde auf dem aufgespannten Pergamentbogen zu beginnen. Die damals hochgeschätzte Pastellmalerei mit ihrer hauchzarten, pudrigen Qualität beherrschte Karoline Luise so gekonnt, dass die Kopenhagener Akademie sie als Mitglied aufnahm.

Man erkennt den Unterteil eines barocken Kleides. Der Saum ist mit floralen Muster bestickt.

Das Porträt des gefeierten Pastellkünstlers Liotard besticht durch extrem fein ausgeführte Farbübergänge. Gerade diese „très fini“, also „höchst vollendet“ ausgeführte Malerei schätzte Karoline Luise auch in anderen Kunstwerken. Sie besaß nicht nur Gespür für Qualität, sondern auch große Fachkenntnis – und einen eigenen Sinn.

Dieses Porträt behielt Jean-Etienne Liotard in seinem persönlichen Besitz. Es wurde 1979 aus Schweizer Privatbesitz für die Kunsthalle erworben.

Weitere digitale Angebote zu Liotards „Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt“

Abbildung des Werks "Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt" von Jean-Étienne Liotard aus dem Jahr 1745. Die Prinzessin sitzt an einer Staffelei und malt. Im Hintergrund liegt ihr blauer Mantel über einem Stuhl.

Das Werk im Kunsthallen-Blog

Die Top 10 + 1 der Künstlerinnen der Kunsthallen-Sammlung

Frauen sind aus der Kunst nicht mehr wegzudenken. Dr. Astrid Reuter stellt ihre persönlichen Top 10+1 der Künstlerinnen aus der Kunsthallen-Sammlung vor.

Foto von Comedian Jakob Schwerdtfeger neben einem Rahmen mit dem Schriftzug Kunstsnack. In dem Rahmen ist ein Porträt von Karoline Luise von Baden zu sehen.

Das Werk im Kunstsnack

Episode 2: Multitalent und Mastermind – Karoline Luise von Baden

Ohne sie wäre die Sammlung der Kunsthalle Karlsruhe nicht das, was sie heute ist: Karoline Luise von Baden. In der zweiten Folge des Podcasts Kunstsnack geht es um das beeindruckende Leben des Multitalents und Masterminds, das Goethe zu Besuch hatte, Kunst sowohl sammelte als auch selbst schuf, vielseitig talentiert war und als Helikoptermutter neue Maßstäbe setzte.

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Logo des Kunsthallen-Podcasts Kunstcouch, auf dem der Schriftzug Kunstcouch zu lesen ist. Darunter sitzen die Hosts Umut Özdemir und Jaqueline Scheiber, im Hintergrund das Gemälde Verbrechen aus Leidenschaft von Robert Delaunay.

Das Werk im Podcast Kunstcouch

Episode 6: Soziale Ungerechtigkeiten – Wie können wir sie sichtbar machen und überwinden?

Was bedeuten soziale Ungerechtigkeiten für Betroffene? Was ist Quiet Luxury und gibt es Chancengleicheit? Psychotherapeut Umut Özdemir und Autorin Jaqueline Scheiber haben sich wieder auf der Kunstcouch getroffen und sprechen in dieser Episode über soziale Ungerechtigkeiten. Ausgehend von drei Kunstwerken machen sie deutlich, inwiefern Künstler*innen mit klassenspezifischen Unterschieden konfrontiert waren und zeigen sowohl persönliche Erfahrungen als auch soziale Phänomene auf. Unter anderem geht es in dieser Episode um Liotards Porträt der Karoline Luise von Baden.

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Touren zu diesem Werk

Detail des Werks Lockere Gesellschaft von Jan van Hemessen. es zeigt zwei Frauen und einen Mann. Der Mann trägt einen Hut. Eine Frau wendet sich dem Mann zu. Die andere Frau scheint betrunken. Im Hintergrund erkennt man eine Wirtshausszenerie mit weiteren Personen.
Community-Tour

Kunsthalle x Jakob Schwerdtfeger


Kunstcomedian Jakob Schwerdtfeger präsentiert in einer digitalen Tour Kunstsnacks zu den Werken der Ausstellung KunsthalleKarlsruhe@ZKM.
kurzweilig
ca. 180 min
zur Tour
Blick in die Ausstellung KunsthalleKarlsruhe@ZKM neben kleinen Reiterskulpturen im Vordergrund sind im Hintergrund ein Gemälde Cézannes sowie eine Skulptur Rodins zu sehen

Highlights


Die Tour "Highlights" der Ausstellung KunsthalleKarlsruhe@ZKM präsentiert Highlights aus 600 Jahren Kunstgeschichte der Sammlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe aus Malerei, Grafik und Plastik.
kurzweilig
ca. 45 min
zur Tour

Daten und Fakten

Titel Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt
Künstler*in Jean Etienne Liotard
Entstehungszeit 1745
Inventarnummer 2692
Epoche Rokoko
Maße Bildträger H 62.5cm B 48.5cm
Maße Rahmen H 74.7cm B 62.5cm T 6cm
Material Pergament
Technik Pastell
Genre Porträt
Gattung Gemälde
Abteilung Alte Malerei (vor 1800)
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