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Kunsthalle x Markus Brock (4/15) Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof Details der Station
Pieter de Hooch - Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof

Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof

Pieter de Hooch

Maße:
H 48,2 cm  B 42,9 cm  
Jahr:
um 1660
Ort:
ZKM

Beschreibung

Pieter de Hooch gilt als der erste niederländische Maler, der den Reiz einfacher bürgerlicher Höfe entdeckte und wiedergab.

Das Gemälde stammt aus seiner besten Zeit und entstand wohl kurz vor seinem Umzug von Delft nach Amsterdam 1660/61. Es zeigt alle Charakteristika seiner Kunst: Die harmonische Balance von Figur und Raum, das milde Licht eines schönen Sommertages, das warme Kolorit, die souverän gemeisterte Perspektive mit einem kalkulierten Durchblick in die Tiefe, die Atmosphäre von Sauberkeit, Ordnung und friedvoller Stille.

In seinem Gemälde hat Pieter de Hooch eine in das warme Licht der tiefstehenden Nachmittagssonne getauchte Szene eingefangen. Wie in einem Interieurbild fällt das Sonnenlicht von links durch das geöffnete Hoftor. Es trifft auf die Magd, die in ihrer Bewegung innehält. Das kräftige Rot ihres Rockes ist der stärkste Farbakzent des Bildes. Unterstützt wird der private Charakter durch die Genrehaftigkeit der Szene: Zwei Hühner picken am Boden, ein zum Trocknen aufgestellter Messingkessel scheint alle Sonnenstrahlen aufzufangen.

Durch das Hoftor hindurch sind im Hintergrund die Silhouetten der Delfter Nieuwe Kerk mit ihrem hohen schlanken Turm und rechts daneben die Oude Kerk, deren Turm gedrungener ist, auszumachen. Trotz der architektonischen Referenzen sind Pieter de Hoochs Ansichten privater Höfe kein Abbild der Wirklichkeit, sondern reine Imagination. Es ist ein bürgerliches Ambiente, das der Maler auf lyrische Weise verklärt.

Kunsthalle x Markus Brock

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Abbildung des Werks "Im Schlafzimmer" von Pieter de Hooch, entstanden um 1658 oder 1660. Zu sehen ist ein Kind, welches ein Raum betritt. Im Raum steht eine Frau un faltet Tücher.

Bürgerliche Nostalgien

Das liebe ich so an den niederländischen Malern dieser Zeit: sie nehmen uns mit in ihren Alltag. So wie hier Pieter de Hooch, der als Erster gilt, der den Reiz einfacher bürgerlicher Höfe entdeckte. Um 1630 wurde er in eine Rotterdamer Handwerkerfamilie geboren und durfte das Goldene Zeitalter der Niederlande erleben.

De Hooch war erst in Delft und dann in Amsterdam als Genremaler, also als Maler von Alltagsszenen, hoch erfolgreich und entsprechend teuer. Trotzdem hatte er nie genug Geld, um für sich und seine Familie ein Haus zu kaufen, lebte in seinen ersten Amsterdamer Jahren sogar im Armenviertel. Vielleicht konnte er einfach nicht mit Geld umgehen? Wir wissen es nicht. Mit Farbe und Leinwand jedenfalls konnte er es meisterhaft!

Detailausschnitt aus de Hoochs Gemälde: Eine Magd steht mit gesenktem Kopf und hölzernem Eimer in der Hand in einem Hinterhof, welcher in warmes Sonnenlicht getaucht ist.

Höhepunkt des künstlerischen Schaffens

Dieses Gemälde Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof stammt aus seiner besten Zeit um 1660. Es zeigt alles, was seine Kunst ausmacht: Das milde Licht der tief stehenden Nachmittagssonne wird perfekt eingefangen, die Balance von Figur und Raum ist absolut harmonisch. Alles wirkt sauber, ordentlich und friedvoll.

Als wären wir drinnen, fällt das Sonnenlicht von links durch das geöffnete Hoftor. Es trifft auf die Magd, die innehält und liebevoll zwei Hühner beobachtet, die auf dem Ziegelboden picken. Vielleicht genießt sie auch die Sonne. Ihr roter Rock ist der stärkste Farbakzent des Bildes. Ein aufgestellter Messingkessel scheint die Sonnenstrahlen einzufangen – ein typisches, sehr privates Genrebild.

Stehende Frau in einem Hinterhof mit einem Eimer in der Hand.

Imagination vs. Realität

Durch das Hoftor entdecken wir im Hintergrund die Silhouetten der Delfter Nieuwe Kerk mit ihrem hohen schlanken Turm und rechts daneben die Oude Kerk, mit ihrem gedrungenen Turm. Aber trotz dieser architektonischen Referenzen: de Hoochs Ansichten privater Höfe sind kein Abbild der Wirklichkeit, sondern reine Imagination. Lyrisch verklärt er ein bürgerliches Ambiente.

Wenn Sie die Blätter der Bäume genauer anschauen, fällt Ihnen sicher auf, dass sie bläulich schimmern. Das war keine Absicht, sondern liegt an den gelben Farblacken, die damals verwendet wurden. Sie altern schlecht, weil sie nicht lichtecht sind und mit der Zeit verbleichen. Der Wärme und dem Frieden, den wir bei diesem Gemälde empfinden, tut das allerdings keinen Abbruch.

Weitere digitale Angebote zu „Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof“ von Pieter de Hooch

Foto von Jakob Schwerdtfeger neben einem goldenen Rahmen, in dem eine Abbildung des Gemäldes "Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof" von Pieter de Hooch zu sehen ist. Darüber steht der Schriftzug: "Kunstsnack"

Das Werk im Podcast Kunstsnack

Episode 41: Bekannter als Vermeer

Er war zu Lebzeiten bekannter als Jan Vermeer: Pieter de Hooch. In dieser Kunstsnack-Folge geht es um sein Gemälde Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof. Jakob Schwerdtfeger erklärt Euch, was es mit dem Goldenen Zeitalter und der Genremalerei auf sich hat, warum Pieter de Hooch ein Erfinder ist und was das Gemälde mit Meditation oder Drohnen zu hat.

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Touren zu diesem Werk

Der Künstler vor einer Litfaßsäule
Community-Tour

Kunsthalle x Markus Brock


Mit einem neuen Blick auf die Sammlung präsentiert Markus Brock einzelne Hidden Highlights.
kurzweilig
ca. 55 min
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Detailausschnitt aus Dous Gemälde: Eine Küchenmagd steht am Fenster, umgeben von Vorräten. Daneben steht ein fein gekleideter Junge, der einen Hasen hochhält.
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Kunsthalle x Die Herbergsmütter: Ute


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Detailausschnitt aus Wijnants Gemälde: Zu sehen ist eine Hügellandschaft bei der sich ein Ort mit Kirchturm abzeichnet.
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Kunsthalle x Die Herbergsmütter: Wibke


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ca. 15 min
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Daten und Fakten

Titel Eine Magd mit Eimer in einem Hinterhof
Künstler*in Pieter de Hooch
Entstehungszeit um 1660
Inventarnummer 2948
Maße Bildträger H 48,2 cm  B 42,9 cm  
Maße Rahmen H 64,0 cm  B 58,5 cm  T 7,0 cm  
Material Leinwand
Technik Ölfarbe
Genre Genre
Gattung Gemälde
Abteilung Alte Malerei (vor 1800)
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