Von Mitteln und Mittlern

Kunstgeschichte(n) als Mediengeschichte(n)

Geschichten vom Dazwischen

Medien: Sie sind allgegenwärtig, ohne sie gibt es keine Kommunikation und keine Information. Auch nicht zwischen Kunstschaffenden und Kunstbetrachtenden, denn jedes Werk hat eine mediale Ebene.

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Speichermedium, Medienkonsum, Medienkompetenz, „irgendwas mit Medien“ – Medium ist ein allgegenwärtiger Begriff. Aber kein leicht zu fassender. Es lohnt sich, ihn zu hinterfragen: Was ist eigentlich ein Medium? Was macht es aus? Ein Buch, ein Tablet, ein Smartphone zählt ebenso darunter wie ein Kunstwerk, sei es ein Flügelaltar aus bemalten Holztafeln, ein Kupferstich oder eine analoge Fotografie. Es ist ein Mittel, eine Mitte, ein Dazwischen, bei dem auf der einen Seite ein Sender, auf der anderen ein Empfänger steht, z. B. Maler*in und Betrachter*in, Auftraggeber*in und Sammler*in.

Und das Dazwischen, das Transportmittel hat seine technisch-stofflichen Voraussetzungen und gleichzeitig einen spezifischen Wirkungskreis. Es kann transportabel sein wie eine kleine Emailplatte oder an einen Ort gebunden wie ein riesiger Altaraufbau. Es erlaubt diese oder jene Ausdrucksform des Künstlers oder der Künstlerin – eine Bleistiftzeichnung z. B. ein schnelles Hinwerfen einer Idee, wo die Kupferstichplatte die kraftvoll und bewusst gesetzte Linie durch den Grabstichel verlangt. Und jedes Medium hat einen spezifischen, größeren oder kleineren Betrachter*innenkreis und Verbreitungsradius.

Medium also als Mittel. Gerne spricht man dann vom „Mittel zum Zweck“. Ein Kunstwerk auf einen Zweck zu reduzieren, würde ihm nicht gerecht. Dennoch ist die Funktion, die es erfüllt, einer der möglichen Aspekte, es zu betrachten. Aus dieser medien- und funktionsgeschichtlichen Perspektive kann ein Kunstwerk viel erzählen über gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische oder religiöse Zusammenhänge, in die es eingeschrieben wurde bzw. ist.

Kaum ein Ort würde sich besser eignen, um Kunst-Geschichte als Medien-Geschichte zu erzählen, als das ZKM, das Zentrum für Kunst und Medien. In diesem Rundgang wird es darum gehen, den Bedingungen des jeweiligen Mediums nachzuspüren und es vor allem auf seine ursprüngliche Wirkweise hin zu befragen. Und darum, das Zusammenspiel dieser beiden Anteile von Bedingung und Wirkung zu betrachten. Es ist ein Blick hinter die Kulissen und in den Zuschauerraum der Leinwände, Kieferntafeln, Salzpapiere, zu dem Sie herzlich eingeladen sind.

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