09. Mrz. 2019 bis
02. Jun. 2019

Ausstellung

Licht und Leinwand

Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert


Kurz zusammengefasst

Die wechselvolle Geschichte von Malerei und Fotografie im 19. Jahrhundert ist geprägt von Konkurrenzangst, Experimentierfreude und Künstlerstolz.

Die „Geburtsstunde“ der Fotografie faszinierte und erschütterte die internationale Kunstwelt. Nie zuvor war es möglich gewesen, Abbilder der Wirklichkeit so schnell und präzise zu gewinnen – und dies ganz ohne Pinsel oder Stift. Die Medienrevolution 1839 ist Ausgangspunkt von Licht und Leinwand – Fotografie und Malerei im 19. Jahrhundert. Sie schlägt einen Bogen von 1839 bis in die Zeit um 1900. Hier wurde Fotografie erstmals auch als Kunstform anerkannt.

Rund 200 Exponate zeigen die verschiedenen Potenziale beider Bildmedien, von der Inszenierung des Unwirklichen im Reich der Fantasie bis zur Gewinnung neuer Erkenntnisse im Dienst der Naturwissenschaft.

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Licht und Leinwand vereint Arbeiten hervorragender Maler*innen wie Gustave Courbet, Johann Wilhelm Schirmer, Hans Makart, Anselm Feuerbach, James Tissot, Camille Pissarro, Lovis Corinth und Alfred Sisley mit Werken fotografischer Pionier*innen wie Hermann Biow, Charles Nègre, Francis Frith, Julia Margaret Cameron, Adolphe Braun, Louis Darget, Josef Eder, Heinrich Kühn und Edward Steichen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, wo sie 2018 in anderer Form zu sehen war.

Photostudio anno 1850

Die Fotografie ist aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken – vor allem die fotografische Selbstinszenierung hat durch das Selfie neue Beliebtheit erreicht. In der Ausstellung können die Bedingungen, unter denen sich die Menschen im 19. Jahrhundert ablichten ließen, praktisch nachempfunden werden.

Takashi Arai: Tomorrow’s History

Abbildung einer Daguerreotypie aus der Serie Tomorrow's History von Takashi Arai, entstanden 2016. Sie zeigt eine jungen Mann mit einem T-shirt vor einem schwarzen Hintergrund.

Die Raum-Klang-Installation Tomorrow’s History von Takashi Arai (*1978) zeigt rund 30 Daguerreotypien, die der japanische Künstler seit 2016 geschaffen hat. Arai ist einer der wenigen Fotografen, die das Verfahren der Daguerreotypie heute wieder anwenden, nachdem es bereits in den 1860er-Jahren von anderen Techniken abgelöst worden war.

Inspiriert von August Sanders Menschen des 20. Jahrhunderts und der Malerei der Neuen Sachlichkeit widmet sich Arai der Frage, wie sich die Zukunft in der Fotografie darstellen lässt. Er schafft eindringliche Porträts von Jugendlichen in Japan und befragt sie nach ihren Erwartungen, wobei er insbesondere an Orten nuklearer Traumata wie Hiroshima und Fukushima arbeitet.

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Ihn interessiert der Unikat-Charakter der Daguerreotypie, um Gesichter in einem einzigen Augenblick festhalten zu können. Arais diskursives Konzept nutzt den fragilen Ausdruck der Daguerreotypie für Momente gesellschaftspolitischer wie individueller Verletzlichkeit. Die spiegelnde Oberfläche setzt uns Betrachter unmittelbar in Beziehung zu den fremden Porträtierten.

Blick in die Ausstellung Licht und Leinwand der Kunsthalle Karlsruhe. Auf einer dunkelgrauen Wand hängt ein Blumenstillleben in einem goldenen Rahmen.

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Ausstellungsteaser

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Ein junger Mann steht vor einer Sepia-Fotografie und betrachtet diese.

#kunsthallextruth

Begleitend zur Ausstellung, die auch die Frage nach der Entwicklung des Verhältnisses von Fotografie und Wahrheit behandelte, rief die Kunsthalle zur Aktion #kunsthallextruth auf. Dr. Karen Fromm, Professorin für Fotojournalismus, verhandelte die Fragestellung theoretisch. Instagrammer*innen baten wir um ihren perönlichen Blick auf die Dinge. Heraus kamen ganz individuelle und spannende Perspektiven auf die Frage nach dem Verhältnis von Fotografie und Wirklichkeit auf Instagram.

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