Hans Thoma als Museumsdirektor

1899 wurde der damals 60-jährige, als erfolgreicher Künstler bekannte Hans Thoma Direktor der Großherzoglichen Galerie – der heutigen Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Die höchste Autorität über die damals noch fürstliche Sammlung hatte der Großherzog von Baden. In dieser Tour können ausgewählte Gemälde entdeckt werden, die unter dem Direktorat Hans Thomas in die Sammlung kamen.

Als Direktor der Großherzoglichen Galerie war es Hans Thomas Aufgabe, die Sammlung zu betreuen und zu erweitern. Sein Handeln stand unter der Aufsicht der Generalintendanz der Großherzoglichen Zivilliste. Erwerbungen mussten zudem durch eine Ankaufskommission genehmigt werden. In Thomas Amtszeit wurden meist durch Kauf, aber auch durch Schenkung oder Vermächtnis rund 400 Gemälde, 1.100 graphische Arbeiten und 30 plastische Arbeiten erworben.

In den meisten Museen im deutschen Kaiserreich war man bestrebt, bei Ankäufen die regionale Kunst zu berücksichtigen. So agierte auch Thoma, der sich als Künstlerdirektor – nicht Kunsthistoriker – besonders für die zeitgenössische badische Kunst einsetzte. Der Maßstab für die Auswahl war seine eigene künstlerische Prägung. Damit war er jedoch nicht am Puls der Zeit, für Werke des Impressionismus oder gar des Expressionismus öffnete er die Sammlung nicht. Dies blieb seiner Nachfolge vorbehalten.

In dieser Tour lernen Sie ausgewählte Gemälde kennen, die unter dem Direktorat Hans Thomas auf ganz unterschiedliche Weise in die Sammlung der Kunsthalle gelangt sind. Außerdem finden Sie zusätzlich zu den Erwerbungsgeschichten spannende Informationen zum Inhalt der Werke.

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