Inventing Nature von A bis Z
Attraktiv bis ins hohe Alter
Die Agave ist eine echte Überlebenskünstlerin unter den Pflanzen. Beheimatet in Südamerika ist sie starker Trockenheit ausgesetzt, sodass sie das wenige ihr zur Verfügung stehende Wasser in ihren dicken Blättern speichert. Schon gewusst? Die Agave blüht nur einmal in ihrem Leben und kann bis zu 100 Jahre alt werden!
Biologische Vielfalt in der Kunst
Der Begriff Biodiversität beschreibt die biologische Vielfalt. Der Blumenstrauß der niederländischen Künstlerin Rachel Ruysch ist ein wahres Fest der Biodiversität! In ihrem Stillleben bringt die Barock-Künstlerin Pflanzen aus verschiedenen Lebensräumen und Regionen in ihrer Vielfalt zusammen: So gesellen sich heimische Gewächse wie das Vergissmeinnicht neben außergewöhnliche Papageientulpen, Löwenmäulchen und Jasmin.
easy peasy lemon squeezy
Sauer macht lustig – doch nicht alle Citrusfrüchte sind sauer! Orangen, Mandarinen oder die kleinste Citrusfrucht Kumquat haben einen süßlichen Geschmack. Eine Gemeinsamkeit teilen sich aber alle Citrusfrüchte: Sie sind echte Vitamin C-Lieferanten und stärken das Immunsystem.
Was Kaffeegenuss mit Düngen zu tun hat
Nur wer die eigenen Pflanzen gut pflegt, kann sich auch an lange an ihnen erfreuen. Ein kleiner aber feiner Geheimtrick lautet: Nach dem Kaffeegenuss den Kaffeesatz als Naturdünger verwenden! Pflanzen wie Hortensien und Heidelbeeren, die einen sauren, humosen Boden lieben, erhalten einen Wachstumsschub und machen ihre Umgebung noch bunter.
Eyecatcher Eukalyptus
Eukalyptus – ein echtes Trendgewächs, das aus dem Interieur Design nicht mehr wegzudenken ist! Ob als Blumenstrauß oder als Dekoelement, der Eukalyptus begegnet einem in vielfacher Form. Da Eukalyptusbäume im Anbau viel Wasser benötigen, ist ihr kurzweiliger Konsum umweltbedenklich. Stattdessen lieber auf langlebige Eukalyptus-Motive setzen, wie zum Beispiel auf Postkarten, Postern oder Kissenbezügen. Echte Hingucker!
Die Göttin der Vegetation
Flora ist in der römischen Mythologie die Göttin der Vegetation und Fruchtbarkeit. Sie verkörpert die antike Vorstellung einer mütterlich-fruchtbaren, gütigen und unerschöpflichen Natur. In Jean-Baptiste Carpeauxs Werk Der Triumph der Flora breitet Flora ihre schützenden Arme über Natur und Menschen aus. Die blühenden Rosen und Efeuranken stehen symbolisch für die Attribute der Liebe und Treue sowie für das ewige Leben.
Gartenglück
Die Geschichte des Gartens reicht bis in die Steinzeit zurück. Die Nachfolge von Nutzgärten mit landwirtschaftlichem Ertrag traten s.g. „Lustgärten“ an, die als Versammlungsorte zum Debattieren genutzt wurden. Im Mittelalter erfreuen sich Ziergärten mit Brunnen und angelegten Beeten besonderer Beliebtheit. Während Klostergärten auf die Grundidee der Nutzung zurückgriffen und hier die Nutz- und Heilkräuterbepflanzung im Zentrum stand, wurde in Barockgärten wieder der ästhetische Aspekt von einem Ensemble aus Blumen, Bauten, Skulpturen, Wasserspielen und Baumreihen in den Fokus gerückt. Auch die Moderne prägten großflächig angelegte Landschaftsgärten wie Botanische Gärten und Parkanlagen. Bis heute erfreut sich das individuelle Gärtnern in Kleingartenvereinen oder Urban Gardening-Projekten großer Beliebtheit.
Sammelleidenschaft entdecken
Ein Herbarium bezeichnet eine Sammlung gepresster Pflanzen. Während es sich im ursprünglichen Sinne um Forschungseinrichtungen handelt, kann man sich auch sein eigenes kleines Herbarium anlegen. Wie das geht? Beim Spazierengehen die Pflanzenwelt wachsam erkunden, die gefundene Lieblingspflanzen zu Hause zwischen saugfähiges Papier legen und dann beschwert durch Bücher trocknen und pressen. Nach ein bis zwei Wochen können die Pflanzen in ein Album geklebt und ihre Botanik bestimmt und vermerkt werden. Fertig ist das individuelle Herbarium, das stetig ergänzt werden kann.
Naturdarstellungen in der Kunst
Inventing Nature lautet der Titel der Ausstellung im 175. Jubiläumsjahr der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. In der Ausstellung treten historische und zeitgenössische Werke in einen Dialog miteinander und führen Besucher*innen den Wandel von „grüner“ Natur und deren Vorstellungen vor Augen. Das Spektrum der künstlerischen Positionen bietet Vielfalt: von Paradies- und Wildnis-Darstellungen über Gartenbildern und botanischen Studien bis hin zu künstlerischen Dokumentationen von Wachstums- und Zerfallsprozessen.
Die Jahresuhr steht niemals still…
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – Die vier Jahreszeiten werden durch die Sonneneinstrahlung auf die Erde bedingt. Da die Erdachse gekrümmt ist und die Erde um die Sonne kreist, verändern sich Länge und Winkel der Sonnenstrahlung auf der Erde dauerhaft. So hat sich die Natur an jahreszeitlich verändernde klimatische Bedingungen angepasst. Übrigens, mit dem Moodtracker Jahreszeiten kann anhand eines Moodboards, der eigene Jahreszeitentyp bestimmt werden!
Es fängt bei der Einstellung an
Beim Thema Klimawandel stellt sich die Frage, wie die Weltbevölkerung mit den klimatischen Veränderungen zukünftig umgehen wird. Dabei ist jedes Individuum gefragt, das eigene Handeln in Frage zu stellen. Ein wichtiger Ansatz ist es, die Umwelt nicht als etwas Schützendes bzw. vom Menschen Unabhängiges zu betrachten, sondern als Grundlage und Teil des menschlichen Lebens.
Die treue Lilie
Weltweit gibt es etwa 80 bis 100 verschiedene Lilienarten. Ihrer Bedeutung variiert mit ihrer Farbe. Die blaue Schwertlilie steht für Beständigkeit und Treue. Sie symbolisiert eine positive Nachricht und steht für Energie und Kreativität. Ob Karl Schmidt-Rottluff in seinem Gemälde Iris und Ginster von dieser Bedeutung inspiriert war? Mit der diagonalen Stoßrichtung der Schwertlilien kreierte er eine vitale Dynamik. Von einem „Stillleben“ ist seine Darstellung jedenfalls weit entfernt.
Ein Zusammenspiel von Mensch und Natur
Pflanzen haben eine positive Wirkung auf ihre Umgebung. Ihre Anwesenheit wirkt entspannend und inspirierend zugleich. Pflanzen erhöhen nicht nur die kognitive Leistungsfähigkeit, sondern sind Sauerstofflieferanten und reinigen die Luft von Schadstoffen. Im Wohnraum haben sie den zusätzlichen positiven Effekt die Räumlichkeiten wohnlicher und grüner zu machen.
Die Natur bewahren
Der Schutz der Natur ist im Grundgesetz verankert und hat zum Ziel die Natur als Lebensgrundlage für Mensch und Tier zu erhalten. Der Begriff des Naturschutzes beinhaltet Maßnahmen des Artenschutzes und der Wiederherstellung von ökologisch zerstörten Räumen. Aktuelle Themen des Naturschutzes sind u.a. die Einflüsse auf die Natur durch Bebauung, landwirtschaftliche Nutzung und Industrie.
Obst = Iss mich!
Der Begriff Obst hatte zunächst die Bedeutung der Beispeise. Erst später entwickelte sich die heutige Bedeutung, unter der im Speziellen süße Früchte verstanden werden. Unsere Ausstellung Iss mich! Obst und Gemüse in der Kunst widmet sich der künstlerischen Darstellung von Obst und Gemüse aus aller Welt. In dem Kontext kommen auch kritische Fragen und Denkanstöße rund um das Thema Ernährung auf.
Pflanzen als Pioniere
Pflanzen, die an einem Ort zuerst wachsen, bezeichnet man als Pionierpflanzen. Der Nährboden für Pionierpflanzen entsteht nach außergewöhnlichen Naturphänomenen wie plötzlichen Erdrutschen, Hochwassern oder Waldbränden sowie auf neu ausgehobenen Flächen. Damit sich Pionierpflanzen verbreiten, sind zwei Eigenschaften erforderlich: Die Samen müssen sich durch Wind und Tiere verbreiten und die Pflanze muss sich an jegliche Bodenbeschaffenheit anpassen können.
Ist die Quitte ein Apfel?
Aufgrund ihrer Form erinnert die Quitte optisch an einen Apfel oder eine Birne. Jedoch ist die Quitte weder das eine noch das andere. Gemeinsam hat sie mit einem Apfel und einer Birne lediglich, dass sie ebenfalls zu den Rosengewächsen zählt. Im Vergleich zu den anderen beiden Früchten, hat das rohe Fruchtfleisch der Quitte eine harte Konsistenz und ist nicht zum Verzehr geeignet. Erst in einem verarbeiteten Zustand wird die Quitte genießbar und entfaltet ein fruchtig-zitroniges Aroma. Insbesondere in Form eines Quittengelees ein echter Genuss!
Wald und Wiese als Interieur-Inspiration
Aktuelle Interieur-Trends setzen auf Natur: Naturnahe Farben, Materialien und Formen – sich die Natur ins Haus zu holen, ist mehr als angesagt. Auch in diesem Kontext kommen immer wieder Upcycling-Ideen auf. Im Wald gefundene Materialien wie Rinde, Mose, Stöcke oder Blätter setzen der Kreativität keine Grenzen.
Es kommt auf den Blickwinkel an
Aus Gärtner*innensicht wird beim Thema Schädlinge oftmals in den Kategorien Gut und Böse gedacht. Tritt man jedoch einen Schritt zurück, stellt man fest, dass jedes Lebewesen einen wertvollen Beitrag im Ökosystem leistet. Zum Beispiel werden aus Gärtner*innensicht Blattläuse als etwas Schlechtes angesehen – schließlich schwächen sie die Pflanzen und übertragen Krankheiten. Für Marienkäfer sind sie jedoch wichtige Ernährungsgrundlage. Es ist – wie so oft – also eine Frage der Perspektive.
Da wird’s einem ganz heiß
Entlang des Äquators liegt die Klimazone der Tropen. Hier herrscht ein immer feuchtes, tropisches Klima. Der hier angesiedelte Wald wird als tropischer Regenwald bezeichnet und ist ganzjährig hohen Niederschlagsmengen ausgesetzt. Die Begriffe Urwald und Dschungel werden oftmals synonym verwendet, bezeichnen jedoch Verschiedenes: Der Urwald beschreibt einen unberührten, ursprünglichen Wald, der auch als Primärwald bezeichnet wird. Der Dschungel hingegen bezeichnete ursprünglich den wüsten und wilden Zustand des Waldes.
Gärtnern in der Großstadt
Gemeinschaftliches Gärtnern im urbanen Raum wird als Urban Gardening bezeichnet. Ein Trend, der die Städte erobert hat. Dabei wird sich gemeinschaftlich um die Bepflanzung, Pflege und Ernte eines Obst-, Gemüse- oder Kräuterbeetes gekümmert. Die Kunsthalle hat im Jahr ihres 175. Jubiläums ein ähnliches Projekt mit dem Namen Bildschön in natura initiiert. Im Stadtraum Karlsruhes können 13 Hochbeete erkundet werden, die in Anlehnung an die Kunstwerke der Ausstellungen Inventing Nature und Iss mich bepflanzt wurden.
Vermehren³
Insgesamt gibt es drei Vermehrungsmethoden, die im Bereich des Hobby- und Profigärtnerns als „Ableger ziehen“ bezeichnet werden:
1. Mit einem Absenker
In der Natur geschieht dies meist ganz von alleine, indem ein Spross durch dauerhaften Kontakt mit der Erde Wurzeln bildet und eine genetisch, identische Pflanze entstehen lässt.
2. Durch Stecklinge
Stecklinge aus der Mutterpflanze werden abgetrennt, in Erde oder Wasser groß gezogen und entwickeln sich zu einer eigenständigen Pflanze.
3. Durch Teilung
Ein Teil des Wurzelballens wird ausgegraben, abgetrennt und neu in die Erde gepflanzt.
Was brauchen Pflanzen zum glücklich sein?
Licht ist einer der wichtigsten Faktoren für ein gesundes Pflanzenwachstum. Es liefert die benötigte Energie, um den Prozess der Photosynthese und des Wachstums in Gang zu setzen. Zudem werden Kohlenstoffdioxid und Sauerstoff sowie Mineralien und Nährstoffe benötigt. Für den Nährstofftransport ist Wasser essentiell. Ebenfalls müssen die individuellen Bodenverhältnisse und Temperaturen stimmen, damit die Pflanze es weder zu feucht noch zu trocken hat.
Gelber Pflanzenfarbstoff
Xanthium bezeichnet den botanischen Namen der Gattung der Spitzkletten. Diese wachsen u.a. in Europa an Wegrändern, Ufern und auf Schuttplätzen. Den direkten Kontakt sollte man möglichst meiden, Spitzkletten können nämlich Hautirritationen hervorrufen. Die Bezeichnung Xanthium leitet sich vom griechischen Wort xanthos ab, das übersetzt „gelb“ heißt. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass früher aus den Blättern ein gelber Farbstoff gewonnen wurde.
Warum die Yucca-Palme alle hinters Licht führt
Die Yucca-Palme ist eine echte Sonnenanbeterin und fühlt sich an einem sonnigen und luftigen Standort am wohlsten. Doch ihr Name ist irreführend: Auch wenn sie die Bezeichnung „Palme“ im Namen trägt, ist sie botanisch gesehen keine. Das optisch palmenähnliche Gewächs gehört zur Gattung der Palmlilien und zur Familie der Spargelgewächse. Auch die Agave ist Teil dieser Familie.
Warum die Erfindung der Zentralheizung mit Zimmerpflanzen zu tun hat
Die Idee sich Pflanzen in die Wohnung zu holen, kam Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Bedingt durch wenig Lichteinfall sowie erhöhte Temperaturen durch Kohleöfen waren die Voraussetzungen jedoch ungünstig und wurden nur von widerstandsfähigen Pflanzen wie Farnen toleriert. Mit der Erfindung der Zentralheizung entstand gegen 1950 eine echte Zimmerpflanzenkultur. Pflanzen erhielten durch die verbesserten klimatischen Bedingungen nicht nur Einzug in die eigenen vier Wände, sondern sind seit etwa 1965 nicht mehr aus den Büros, Empfangsbereichen und Einkaufszentren wegzudenken.