Alexander Kanoldt
Der Weg zur Neuen Sachlichkeit
Sieben ausgewählte Gemälde Alexander Kanoldts bieten einen Überblick über seine verschiedenen Schaffensphasen und seine künstlerischen Schwerpunkte.
Alexander Kanoldt, geboren 1881 in Karlsruhe, war der Sohn des klassizistischen Malers Edmund Friedrich Kanoldt. Nach dem Studium an der Karlsruher Kunstakademie zog er 1909 nach München. Mit Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und anderen gründete er dort die Neue Künstlervereinigung München. Während er in seinen frühen Werken noch mit Drucktechniken wie der Farblithografie experimentierte und im Stil des spätimpressionistischen Pointillismus malte, standen seine Gemälde aus der Münchner Zeit unter deutlichem Einfluss des Expressionismus.
Ab 1916 widmete er sich dem Stillleben, das zu einem zentralen Thema in seinem Schaffen wurde. Auch seine Bergtouren und Reisen nach Italien hielt er in zahlreichen Landschafts- und Architekturansichten fest. Inspiriert vom französischen Frühkubismus und den Werken Cézannes zeichneten seine Werke der 1920er Jahre insbesondere klare Formen, geometrische Strukturen und eine kühle, distanzierte Atmosphäre aus, womit er zu einem der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit wurde. Von 1925 bis 1931 war er Professor an der Akademie in Breslau, bevor er 1933 als Direktor an die Staatliche Kunstschule in Berlin-Schöneberg berufen wurde. 1939 starb Kanoldt in Berlin an einer Herzerkrankung.