Sarah Ball, 16. Dezember 2022

Kunsthallen-DIY: Orangen-Stillleben

Zitrusfrüchte sind auf zahlreichen Stillleben der Kunsthallen-Sammlung abgebildet. Um das malerische Können zu demonstrieren, wurden die exotischen Früchte meist halb geschält inszeniert, damit die Strukturen des Fruchtfleischs und der Schale sichtbar werden. Inspiriert von den Zitrusfrüchten der Kunsthallen-Gemälde, zeigt dieses Kunsthallen-DIY, wie aus Orangen ein weihnachtliches Stillleben entsteht, das die beliebten Strukturen besonders hervorhebt.

Die Orangen werden zunächst getrocknet und damit haltbar gemacht. Ähnlich wie Vanitas-Stillleben, die die Vergänglichkeit zwar thematisieren, aber die Früchte durch das Malen dennoch für die Ewigkeit festhalten, verhält es sich mit diesem Kunsthallen-DIY. Das weihnachtliche Stillleben aus den getrockneten Früchten kann zur Dekoration oder als Geschenkanhänger verwendet werden. Ein schönes Accessoire mit einer kunstvollen Geschichte.

Im Mittelpunkt des Fotos ist ein verpacktes Geschenk zu sehen mit dem Orangen-Stillleben als Anhänger.

Was benötigt wird:

Drei bis vier Orangen, Deko-Schnur und Dekomaterial wie bspw. Zimtsterne, Zweige und Holzkugeln, Schneidebrett und Messer, Backpapier und Küchentuch. Ein Ofen.

Auf dem Bild ist ein Küchentuch, ein gerolltes Backpapier, ein Schneidebrett, ein Messer, zwei Schnüre, drei Zimtstangen, zwei Holzperlen, vier Orangen und Tannenzweige zu sehen.

Orangen vorbereiten:

Zunächst die Orangen in gleichmäßige Scheiben von ca. 5-10 mm schneiden. Im nächsten Schritt werden die Orangenscheiben dann auf ein Küchentuch gelegt und trocken getupft, um ihnen bereits vorab schon etwas Feuchtigkeit zu entziehen. Anschließend kommen die Orangenscheiben auf einen Rost mit Backpapier.

Das Foto ist viergeteilt und zeigt die Schritte, die zur Vorbereitung notwendig sind, um Orangen zu trocknen. Das beinhaltet trockentupfen und auf ein Backpapier auf einen Rost legen.

Orangen trocknen:

Die Orangenscheiben werden nun bei 80°C Ober-/Unterhitze im Ofen getrocknet. Das dauert, je nach Größe der Scheiben, ca. zwei Stunden. Währenddessen sollten die Orangen mehrmals gewendet und im Blick behalten werden.

Das Foto ist zweigeteilt. Auf der linken Seite sieht man frische Orangenscheiben auf einem Backpapier im Ofen. Die rechte Seite zeigt die Orangenscheiben getrocknet nach dem Backvorgang.

Zwischenergebnis:

Sobald die Orangen getrocknet sind, können sie nach Belieben weiterverwendet werden. Das Kunsthallen-DIY zeigt die weiteren Schritte, um die getrockneten Scheiben in ein weihnachtliches Stillleben zu verwandeln.

Getrocknete Orangenscheiben zwischen Tannenzweigen.

Auffädeln:

Die Orangenscheiben werden nun aufgefädelt. Dazu gegebenenfalls vorher mit einem spitzen Gegenstand ein Loch in die getrocknete Orangenscheibe machen und einen ca. 60 cm langen Faden durchfädeln.

Das Foto zeigt, wie eine rot-weiße Schnur durch eine getrocknete Orangenscheibe gezogen wird.

Dekorieren und verknoten:

Im einem nächsten Schritt dekorative Elemente wie beispielsweise einen Zweig und eine Zimtstange verknoten. Durch eine Holzperle kann der Knoten leicht verdeckt werden. Fertig ist das Orangen-Stillleben, das sich als Deko-Element oder als Geschenkanhänger eignet.
Dekoration einer getrockneten Orangenscheibe mit Zimtstange, Tannenzweig und Holzperle.

Das Ergebnis:

An den getrockneten Orangenscheiben kommen die verschiedenen Strukturen der Außen- und Innenschale sowie des Fruchtfleisches gut zur Geltung. Genau diese Feinheiten wollten die damaligen Künstler*innen festhalten, um damit ihr malerisches Talent zu beweisen.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Zwei getrocknete und dekorierte Orangenscheiben-Anhänger zwischen Tannenzweigen.
Sarah Ball, 16. Dezember 2022

Kunsthallen-DIY: Orangen-Stillleben

Zitrusfrüchte sind auf zahlreichen Stillleben der Kunsthallen-Sammlung abgebildet. Um das malerische Können zu demonstrieren, wurden die exotischen Früchte meist halb geschält inszeniert, damit die Strukturen des Fruchtfleischs und der Schale sichtbar werden. Inspiriert von den Zitrusfrüchten der Kunsthallen-Gemälde, zeigt dieses Kunsthallen-DIY, wie aus Orangen ein weihnachtliches Stillleben entsteht, das die beliebten Strukturen besonders hervorhebt.

Die Orangen werden zunächst getrocknet und damit haltbar gemacht. Ähnlich wie Vanitas-Stillleben, die die Vergänglichkeit zwar thematisieren, aber die Früchte durch das Malen dennoch für die Ewigkeit festhalten, verhält es sich mit diesem Kunsthallen-DIY. Das weihnachtliche Stillleben aus den getrockneten Früchten kann zur Dekoration oder als Geschenkanhänger verwendet werden. Ein schönes Accessoire mit einer kunstvollen Geschichte.

Im Mittelpunkt des Fotos ist ein verpacktes Geschenk zu sehen mit dem Orangen-Stillleben als Anhänger.

Was benötigt wird:

Drei bis vier Orangen, Deko-Schnur und Dekomaterial wie bspw. Zimtsterne, Zweige und Holzkugeln, Schneidebrett und Messer, Backpapier und Küchentuch. Ein Ofen.

Maßband, Makramee-Garn, Schere, Holzring und eine Kerze

Orangen vorbereiten:

Zunächst die Orangen in gleichmäßige Scheiben von ca. 5-10 mm schneiden. Im nächsten Schritt werden die Orangenscheiben dann auf ein Küchentuch gelegt und trocken getupft, um ihnen bereits vorab schon etwas Feuchtigkeit zu entziehen. Anschließend kommen die Orangenscheiben auf einen Rost mit Backpapier.

Das Foto ist viergeteilt und zeigt die Schritte, die zur Vorbereitung notwendig sind, um Orangen zu trocknen. Das beinhaltet trockentupfen und auf ein Backpapier auf einen Rost legen.

Orangen trocknen:

Die Orangenscheiben werden nun bei 80°C Ober-/Unterhitze im Ofen getrocknet. Das dauert, je nach Größe der Scheiben, ca. zwei Stunden. Währenddessen sollten die Orangen mehrmals gewendet und im Blick behalten werden.

Das Foto ist zweigeteilt. Auf der linken Seite sieht man frische Orangenscheiben auf einem Backpapier im Ofen. Die rechte Seite zeigt die Orangenscheiben getrocknet nach dem Backvorgang.

Zwischenergebnis:

Sobald die Orangen getrocknet sind, können sie nach Belieben weiterverwendet werden. Das Kunsthallen-DIY zeigt die weiteren Schritte, um die getrockneten Scheiben in ein weihnachtliches Stillleben zu verwandeln.

Getrocknete Orangenscheiben zwischen Tannenzweigen.

Auffädeln:

Die Orangenscheiben werden nun aufgefädelt. Dazu gegebenenfalls vorher mit einem spitzen Gegenstand ein Loch in die getrocknete Orangenscheibe machen und einen ca. 60 cm langen Faden durchfädeln.

Das Foto zeigt, wie eine rot-weiße Schnur durch eine getrocknete Orangenscheibe gezogen wird.

Dekorieren und verknoten:

Im einem nächsten Schritt dekorative Elemente wie beispielsweise einen Zweig und eine Zimtstange verknoten. Durch eine Holzperle kann der Knoten leicht verdeckt werden. Fertig ist das Orangen-Stillleben, das sich als Deko-Element oder als Geschenkanhänger eignet.
Dekoration einer getrockneten Orangenscheibe mit Zimtstange, Tannenzweig und Holzperle.

Das Ergebnis:

An den getrockneten Orangenscheiben kommen die verschiedenen Strukturen der Außen- und Innenschale sowie des Fruchtfleisches gut zur Geltung. Genau diese Feinheiten wollten die damaligen Künstler*innen festhalten, um damit ihr malerisches Talent zu beweisen.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Zwei getrocknete und dekorierte Orangenscheiben-Anhänger zwischen Tannenzweigen.

Makramee-Kreuzknoten:

Nun werden zwei nebeneinanderliegende Stränge miteinander verknüpft, indem jeweils von zwei Strängen ein langer und ein kürzerer Faden genommen wird. Diese Fäden werden dann mit 10 cm Abstand zusammengeknotet. Dafür wird wie beim Spiralknoten begonnen.

Während beim Spiralknoten aber immer der linke Faden zuerst über die beiden innenliegenden Fäden gefädelt wird und der rechte Faden durch die linke Schlaufe gezogen wird, ist das Vorgehen nun spiegelverkehrt. Sobald ein Knoten von links gemacht wurde, wird der rechte Faden über die zwei innenliegenden Fäden gelegt, dann den linken Faden über den rechten und unter den innenliegenden durchfädeln und festziehen. So wird das Spiralmuster vermieden und ein Makramee-Kreuzknoten entsteht.

Bild-Anleitung, wie man einen Makramee-Kreuzknoten mit Abstand knüpft.

Makramee-Kreuzknoten an allen Strängen:

Mit diesen Kreuzknoten, also einen Knoten von links und den anschließenden von rechts beginnend, jeweils zwei nebeneinanderliegende Stränge zusammenknoten, sodass ein Netzmuster entsteht.

Weitere Kreuzknoten zum Verbinden der einzelnen Stränge

Zweite Reihe Makramee-Kreuzknoten:

Dieses Vorgehen wird nun erneut wiederholt. Wieder wird aus zwei Strängen ein neuer Strang (mit jeweils zwei langen und zwei kürzeren Fäden) und es werden wieder Kreuzknoten in einem Abstand von ca. 5 cm geknüpft. Wiederholen bis alle Stränge miteinander verknotet sind.

Knoten einer Netzstruktur mit Makramee-Kreuzknoten

Unterer Makramee-Wickelknoten:

Nun wird das Makramee-Geflecht testweise um die Kerze im Gefäß gelegt, um abzuschätzen, auf welcher Höhe die Fäden zusammengeführt werden müssen, damit die Kerze gut passt.

Dann wieder wie im ersten Schritt einen Wickelknoten machen, indem man den Beginn des 60-cm-Fadens über die restlichen Fäden legt, eine Schlaufe unten frei lässt und dann ein paar Mal um alle Fäden wickelt. Das Fadenende wird dann durch die Schlaufe gezogen und mit dem oben rausstehenden Anfang des Fadens alles festgezogen. Die Enden der Fäden können abgeschnitten werden.

Bildanleitung, wie ein unterer Makramee-Wickelknoten geknüpft wird.

Makramee-Kerzenlicht kürzen:

Die Fäden können unterhalb des Wickelknotens beliebig gekürzt werden. Es empfiehlt sich die Fäden ca. 5-10 cm lang zu lassen und bei Bedarf mit einem Kamm etwas aufzulockern.

Mit einer Schere wird das Makramee-Kerzenlicht gekürzt.

Fertiges Makramee-Kerzenlicht:

Fertig ist das Makramee-Kerzenlicht, inspiriert von Martin Schongauers Kupferstich eines Weihrauchfasses. Das Ergebnis kann alternativ auch als Makramee-Blumenampel verwendet werden, indem man die Kerze im Gefäß durch einen kleinen Blumentopf austauscht.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Achtung: Die Kerze nur unter Aufsicht brennen lassen und niemals unbeaufsichtigt lassen!

Endergebnis des Makramee-Kerzenlichts vor grünem Hintergrund
Florian Trott, 2. September 2022

Von Unwägbarkeiten, Flexibilität und Vorfreude

Endlich geht es los! Nach zahlreichen Verzögerungen hat der Umzug der Kunsthalle begonnen. Ein großer Meilenstein für das gesamte Team. Nun geht es Schritt für Schritt bzw. Abteilung für Abteilung von den Standorten in der Stephanien- sowie der Hans-Thoma-Straße ins Interim in der Hermann-Veit-Straße

Wer war eigentlich dieser Hermann Veit? Nach einer kleinen Recherche weiß ich, dass Hermann Veit ein SPD-Politiker war, der im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Ämter und Funktionen ausgeübt hat: er war Oberbürgermeister in Karlsruhe, hatte verschiedene Ministerämter inne, war Abgeordneter im Landesparlament und im Bundestag. Heute erinnert unter anderem eine Straße in Karlsruhe an ihn. In der Hermann-Veit-Straße bezieht die Kunsthalle ihr Interimsdomizil.

Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten in dem Bürokomplex aus den 1970er bzw. 80er Jahren als mögliche Interimsfläche für die Kunsthalle besichtigte. In Karlsruhe einen Ort zu finden, in dem die Kunsthalle mit ihrem großen Raumbedarf vorübergehend untergebracht werden kann, war nicht leicht. Besonders erfreulich ist die Nähe zum ZKM – der Ort, an dem im Frühjahr 2023 die erste Interimsausstellung der Kunsthalle eröffnet.

Der Weg bis zur offiziellen Übernahme der Flächen in der Hermann-Veit-Straße war lang und, man kann es nicht anders sagen, von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Zu nennen sind hier die pandemiebedingt weltweit unterbrochenen Logistikketten, die wiederum Materialknappheit erzeugen. So war die Lieferung von Sicherheitstüren bis zum Schluss eine Zitterpartie mit mehrfach verschobenen Terminen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schlussphase der Bauarbeiten zu neuen Verzögerungen geführt – wobei dies, im Vergleich zu den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine, lächerlich wirkt.

Auch die offizielle Abnahme der Flächen musste mehrfach verschoben werden, und mühsam vom Umzugsteam der Kunsthalle erarbeitete Zeitpläne für die verschiedenen Umzüge und zahlreiche vorbereitenden Maßnahmen fielen zusammen wie Kartenhäuser. Wir haben diese und andere zusätzliche Herausforderungen mit nahezu überraschender Gelassenheit genommen. Mehrmals mussten also die Zeitpläne und logistischen Abläufe neu durchdacht und zusammengefügt werden. Ich bin stolz auf das Team, das sich – aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt – den Aufgaben des Umzugs fokussiert widmet und trotzdem flexibel reagiert und immer neue Optionen mit- und vorausgedenkt.

Auf dem Foto sind teils leere, teils gefüllte Bibliotheksregale zu sehen.
Umzug der Bibliothek in die Hermann-Veit-Straße

Ende Juli hat die Kunsthalle die Interimsfläche tatsächlich übernommen, und der Umzug konnte starten. Als erste Einheit zieht die Bibliothek um: 180.000 Bücher und rund 1.000 Zeitschriftentitel werden verpackt, verladen und am neuen Standort wieder ausgepackt. Auch hier liegt natürlich eine detaillierte Planung zugrunde, die vom Bibliotheksteam langfristig erarbeitet wurde: Wie werden die Regale in der neuen Bibliothek aufgestellt? Wie werden die Signaturengruppen eingeordnet? Wie müssen der Umzug der Bücher und der Ab- und Aufbau der alten Regale, die im Interim weitergenutzt werden, miteinander kombiniert werden? All das wurde fein austariert, und doch wurden die Abläufe durch Aspekte, die nicht vorhergesehen werden konnten, aus dem Gleichgewicht gebracht: So etwa durch die in die Jahre gekommenen Fahrstühle in der Kunsthalle, die bei den permanent hohen Außentemperaturen zeitweilig den Betrieb einstellen. Aber auch in dieser Situation gibt es keine Alternative, als flexibel zu reagieren…

Allen bekannten und noch unbekannten Herausforderungen zum Trotz: Wir freuen uns auf das Interim in der Hermann-Veit-Straße. Das macht sich auch im Arbeitsalltag bemerkbar: Man spürt eine Art Aufbruchsstimmung. Es wird viel sortiert, auf- und ausgeräumt, Umzugskisten werden gepackt. Die anfänglich bestehende Umzugsskepsis ist weitgehend gewichen, bei zahlreichen Kolleg*innen ist sogar ein Hauch von Umzugseuphorie spürbar: Endlich kann es losgehen! Dazu mischen sich Neugierde und Vorfreude auf den neuen Standort. Das Interim wird auch die Arbeitszusammenhänge in der Kunsthalle verändern. Erstmals werden alle Kolleg*innen vereint unter einem Dach zusammenarbeiten können. Auch das nutzen wir als Chance, die interne Kommunikation und die Formen der Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.

Litfaßsäule mit Kunsthallen-Plakaten am neuen Interimsstandort der Kunsthalle Karlsruhe
Die neuen Büroräumen am Interimsstandort in der Hermann-Veit-Straße

Der Umzug ins Interim ist auch ein Anlass, unsere Betriebsorganisation und die -abläufe kritisch zu beleuchten und – wo notwendig – anzupassen. So haben wir beispielsweise entschieden, zukünftig weitergehend auf die Installation von Druckern an den einzelnen Arbeitsplätzen zu verzichten, stattdessen wird es leistungsstarke Gemeinschaftsdrucker geben. Diese Entscheidung haben wir auch unter dem Gesichtspunkt von Nachhaltigkeit und einem sinnvollen Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen getroffen. Das ist nur ein erster, sehr kleiner Schritt, der aber im Arbeitsalltag einen deutlich spürbaren Unterschied macht und sensibilisiert. Mit dem Stichwort „Green Culture“ wollen und müssen wir uns in den nächsten Monaten intensiv beschäftigen. Mit dem Abschluss des Umzugs freuen wir uns nicht nur auf die neuen Arbeitserfahrungen im Interim, sondern auch darauf, unsere Aufmerksamkeit und Kraft in all jene Themen zu investieren, die umzugsbedingt ruhen mussten.

Florian Trott, 2. September 2022

Von Unwägbarkeiten, Flexibilität und Vorfreude

Endlich geht es los! Nach zahlreichen Verzögerungen hat der Umzug der Kunsthalle begonnen. Ein großer Meilenstein für das gesamte Team. Nun geht es Schritt für Schritt bzw. Abteilung für Abteilung von den Standorten in der Stephanien- sowie der Hans-Thoma-Straße ins Interim in der Hermann-Veit-Straße

Wer war eigentlich dieser Hermann Veit? Nach einer kleinen Recherche weiß ich, dass Hermann Veit ein SPD-Politiker war, der im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Ämter und Funktionen ausgeübt hat: er war Oberbürgermeister in Karlsruhe, hatte verschiedene Ministerämter inne, war Abgeordneter im Landesparlament und im Bundestag. Heute erinnert unter anderem eine Straße in Karlsruhe an ihn. In der Hermann-Veit-Straße bezieht die Kunsthalle ihr Interimsdomizil.

Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten in dem Bürokomplex aus den 1970er bzw. 80er Jahren als mögliche Interimsfläche für die Kunsthalle besichtigte. In Karlsruhe einen Ort zu finden, in dem die Kunsthalle mit ihrem großen Raumbedarf vorübergehend untergebracht werden kann, war nicht leicht. Besonders erfreulich ist die Nähe zum ZKM – der Ort, an dem im Frühjahr 2023 die erste Interimsausstellung der Kunsthalle eröffnet.

Der Weg bis zur offiziellen Übernahme der Flächen in der Hermann-Veit-Straße war lang und, man kann es nicht anders sagen, von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Zu nennen sind hier die pandemiebedingt weltweit unterbrochenen Logistikketten, die wiederum Materialknappheit erzeugen. So war die Lieferung von Sicherheitstüren bis zum Schluss eine Zitterpartie mit mehrfach verschobenen Terminen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schlussphase der Bauarbeiten zu neuen Verzögerungen geführt – wobei dies, im Vergleich zu den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine, lächerlich wirkt.

Auch die offizielle Abnahme der Flächen musste mehrfach verschoben werden, und mühsam vom Umzugsteam der Kunsthalle erarbeitete Zeitpläne für die verschiedenen Umzüge und zahlreiche vorbereitenden Maßnahmen fielen zusammen wie Kartenhäuser. Wir haben diese und andere zusätzliche Herausforderungen mit nahezu überraschender Gelassenheit genommen. Mehrmals mussten also die Zeitpläne und logistischen Abläufe neu durchdacht und zusammengefügt werden. Ich bin stolz auf das Team, das sich – aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt – den Aufgaben des Umzugs fokussiert widmet und trotzdem flexibel reagiert und immer neue Optionen mit- und vorausgedenkt.

Vermittlung – eine Standortsuche

Neben den Ordnern wollen hunderte Publikationen umgezogen werden. Denn über die Jahrzehnte ist eine eigene Vermittlungs-Bibliothek herangewachsen. Doch welche Vorstellungen verbinden sich mit der Signatur „MusPaed“, kurz für Museumspädagogik, die auf den Rücken dieser Bücher erscheint?

Auf dem Foto sind verschiedene Bücher zum Thema Kindermuseum und Kunstvermittlung zu sehen.

Versuch einer Standortbestimmung! Die Problematik, die eigene Aufgabe, ihren Namen und Platz zu definieren, zieht sich offensichtlich durch die Geschichte der Disziplin. Die wahllos herausgegriffenen Bände deuten auf einen der Gründe dafür. Denn sie zeigen, dass es sich gerade nicht um eine Disziplin, sondern um viele handelt, die bei uns aufeinandertreffen: künstlerische Praxis, (Kunst-)Pädagogik, Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft, Museologie… Alle mit ihren berechtigten jeweiligen und gemeinsamen Zielen. Alle mit ihren eigenen Perspektiven und Methoden.

Unser Referat wird auch morgen noch der richtige Ort im Museum sein, all die erwähnten Felder aufeinandertreffen zu lassen. Aber auch der Ort, sich ihrer Unterschiede bewusst zu werden und ihre jeweiligen Potenziale sinnvoll zu nutzen: Malstube (in Zukunft vielleicht eher Atelier, Kreativraum oder Laboratorium?!) und Ausstellungssaal sind beides Räume der Kunstvermittlung, aber sie weisen den Besucher*innen genauso wie den Kunstwerken jeweils andere Rollen zu, aktivere und passivere. Hat man einmal selbst ausprobiert, mit einem Spachtel Ölfarben auf der Leinwand zu mischen, vermittelt sich Chardins Stillleben auf einer anderen Ebene als bei der Teilnahme an einer kunsthistorischen Führung.

Zielsetzungen, Methoden und Abläufe dürfen und müssen hinterfragt werden: Wie stehen die Auseinandersetzung mit einem Werk und das eigene kreative Tun im Verhältnis zueinander? Was nehmen Besucher*innen für sich mit, was suchen sie bei uns? Was wollen, was sollten wir als Museum mitgeben bei diesem oder jenem Angebot: kulturhistorisches Wissen, die Erinnerung an einen guten Moment, ein Gespür für verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten, das Erlebnis, beim Wiedergeben eigener Gedanken über den eigenen Schatten gesprungen zu sein?

Es wird weiter unsere Aufgabe sein, hier immer wieder selbstkritisch und hellhörig für die Reaktionen unseres Publikums an Stellschrauben zu drehen. Dazu werden uns gerade die kommenden Ausstellungen in neuen räumlichen Konstellationen und neuen Rahmenbedingungen Gelegenheit geben. Wir sind schon mehr als gespannt darauf, gemeinsam die Möglichkeiten auszuloten!

Vermittlung – Erziehung?!

Die Bücher mit der Signatur „MusPaed“ werden mit dem Umzug in die Kunstbibliothek der Kunsthalle eingegliedert. Mitarbeiter*innen des Hauses wie Besucher*innen werden sie als Teil des Kunst-Kosmos wahrnehmen können. Kunstvermittlung und Museumspädagogik werden als Seismographen gesellschaftlicher Entwicklungen, als Ideenschmieden, als Laboratorien, aber auch als Bereiche wissenschaftlicher Forschung sichtbarer!

Die Museumsaufgabe, die die Bücher nachzeichnen, heißt heute in der Kunsthalle Kunstvermittlung (kurz KV). Hervorgegangen ist das heutige Referat aus der Erziehungsabteilung. Welchen Wandel im Selbstverständnis allein die Begriffe nachzeichnen!  Nein, Erziehung kann und wird 2022 keine Überschrift für unsere Aufgabe sein. Es kann nicht darum gehen, zu „ziehen“, sondern Bewegungen aus dem Publikum aufzunehmen, ihnen mögliche Richtungen aufzuzeigen. Schon gar nicht soll es darum gehen, Relevanz zu postulieren, sondern darum, sie gemeinsam mit unserem Publikum herausbilden! Es ist nicht mehr die Zeit der Fragebögen, in der man im Ausstellungssaal wie auf der Schulbank möglichst viele richtige Antworten finden sollte. Viel mehr interessieren uns Ihre Fragen – auch auf die Gefahr hin, Antworten schuldig zu bleiben, aber immer in der Hoffnung, ein gutes Gespräch zu führen…

Vermittlung – Wahrnehmen von Bedürfnissen

Noch so ein Fund, in dem Erziehung als Vokabel vorkommt. Darüber hinaus regt die folgende Passage aber noch andere Gedanken an. Sie stammt aus dem Jahr 1973, als man im Rahmen des Weltkinderjahres bei dem Ausruf „Ganz Karlsruhe wird kinderfreundlich“ feststellte:

„Kinder sind Kinder, meinen viele, für manche sind Kinder jedoch nur ein Ballast. Wir meinen aber, sie sind die zukünftigen Bürger unserer Stadt. Als junge Bürger sollten sie betrachtet, behandelt und gefördert werden. […] Öffentliche Anlagen, Museen, Restaurants und vieles andere könnte für Kinder reizvoller gestaltet werden, wenn die Verantwortlichen sich öfters auch für kindliche Bedürfnisse interessierten. Viele Vorurteile müssen abgebaut werden. Wohl die meisten Erziehungsschäden entstehen, weil Erwachsene über die Bedürfnisse der Kinder nicht nachdenken.“

Ja, wir müssen uns ganz unbedingt weiterhin und immer mehr für spezifische Bedürfnisse interessieren! Aber spezifische Bedürfnisse beruhen nicht nur auf unterschiedlichen Generationen von Besucher*innen, sondern – vielleicht noch viel stärker – auf individuellen Interessen und Erfahrungen, auf kultureller Prägung, auf eigenen Neigungen… Auf sie mit den passenden Angeboten, Formaten, Tools, Workshops, Gesprächen, Aktionen… zu reagieren, ist und bleibt die Herausforderung und Motivation unserer Disziplin(en).

Vermittlung – Kindermuseum?

Ein Plakat für eine ehemalige Ausstellung im Kindermuseum. Der Titel lautet "Von 5 bis 105"

„Von 5 bis 105“, so hieß einmal eine Ausstellung im damaligen „KiMu“ (Kindermuseum). Aber eigentlich könnte so auch unser Referat heißen. Denn Kunstvermittlung ist nicht gleich Kinderprogramm! Genauso wenig, wie Lernen, Neugierde, Lust an der Entdeckung Privilegien der Kindheit sind.

Die Kunstvermittlung der Kunsthalle erhielt vor 50 Jahren in einem damals visionären Schritt eigene Ausstellungsflächen, die seither explizit für ein junges Publikum bespielt werden können. Es ist ein großes Glück, einen eigenen Ort zu haben, an dem die Freude am Spiel, an der Rolle, am Imaginieren ausgelebt werden. An dem jugendliche Skepsis und Kritik stattfinden, kindliche Lautstärke und Unbändigkeit nicht als Störung empfunden werden. An dem die Werke einen zusätzlichen Rahmen durch eigenes Tun bekommen.

Aber neben diesem durch vier Wände umfassten Ort gibt es einen nicht baulich definierten Raum der Kunstvermittlung. Er ist riesig, zieht sich durch das gesamte Museum, durch alle Abteilungen und ihre Tätigkeiten. Er wird sichtbar an der Wand einer Ausstellung, dem schnell skizzierten Mitschrieb bei einem Vortrag, dem Schmunzeln in der „Kachel“ einer Online-Veranstaltung, der mit Stolz nach Hause getragenen Eigenkreation aus einem Künstler*innen-Workshop…

Ver-Mittlung

„MusPaed“, „KiMu“, „KV“. Tatsächlich erscheint „Kunstvermittlung“ für unsere heutige und zukünftige Aufgabe als passender Name: Wir sind Zwischenglieder, wollen Menschen und Werke – unter dem Vorzeichen kultureller und gesellschaftlicher Herausforderungen – darin unterstützen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir sind fachkundige Impulsgeber*innen, Moderator*innen, Dolmetscher*innen, da jede*r Besucher*in, aber auch jedes Werk eine eigene Sprache spricht.

Dabei kommunizieren wir über verschiedene zeitlose und zeitgemäße Medien, aber auch wortlos – mit Düften, Klängen, Kleidern: sich in ein Korsett binden zu lassen vor Frans Pourbus‘ Damenportrait, ein nicht definierbares Rauschen zu hören vor Max Ernsts Wald, Sand durch die Hände rieseln lassen vor Eugen Brachts Wüste…

Verschiedene Schlüssel in einer Kiste

Die Zugänge sind so vielfältig wie die Menschen und Werke, und wir freuen uns unbändig darauf, wenn alles ausgemistet, umgezogen und wieder ausgeräumt ist, wenn Töpfchen und Kröpfchen versorgt sind, gemeinsam wieder Schlüssel zu erproben und zu sehen, ob und welche Türen sich öffnen!

Florian Trott, 2. September 2022

Von Unwägbarkeiten, Flexibilität und Vorfreude

Endlich geht es los! Nach zahlreichen Verzögerungen hat der Umzug der Kunsthalle begonnen. Ein großer Meilenstein für das gesamte Team. Nun geht es Schritt für Schritt bzw. Abteilung für Abteilung von den Standorten in der Stephanien- sowie der Hans-Thoma-Straße ins Interim in der Hermann-Veit-Straße

Wer war eigentlich dieser Hermann Veit? Nach einer kleinen Recherche weiß ich, dass Hermann Veit ein SPD-Politiker war, der im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Ämter und Funktionen ausgeübt hat: er war Oberbürgermeister in Karlsruhe, hatte verschiedene Ministerämter inne, war Abgeordneter im Landesparlament und im Bundestag. Heute erinnert unter anderem eine Straße in Karlsruhe an ihn. In der Hermann-Veit-Straße bezieht die Kunsthalle ihr Interimsdomizil.

Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten in dem Bürokomplex aus den 1970er bzw. 80er Jahren als mögliche Interimsfläche für die Kunsthalle besichtigte. In Karlsruhe einen Ort zu finden, in dem die Kunsthalle mit ihrem großen Raumbedarf vorübergehend untergebracht werden kann, war nicht leicht. Besonders erfreulich ist die Nähe zum ZKM – der Ort, an dem im Frühjahr 2023 die erste Interimsausstellung der Kunsthalle eröffnet.

Der Weg bis zur offiziellen Übernahme der Flächen in der Hermann-Veit-Straße war lang und, man kann es nicht anders sagen, von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Zu nennen sind hier die pandemiebedingt weltweit unterbrochenen Logistikketten, die wiederum Materialknappheit erzeugen. So war die Lieferung von Sicherheitstüren bis zum Schluss eine Zitterpartie mit mehrfach verschobenen Terminen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schlussphase der Bauarbeiten zu neuen Verzögerungen geführt – wobei dies, im Vergleich zu den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine, lächerlich wirkt.

Auch die offizielle Abnahme der Flächen musste mehrfach verschoben werden, und mühsam vom Umzugsteam der Kunsthalle erarbeitete Zeitpläne für die verschiedenen Umzüge und zahlreiche vorbereitenden Maßnahmen fielen zusammen wie Kartenhäuser. Wir haben diese und andere zusätzliche Herausforderungen mit nahezu überraschender Gelassenheit genommen. Mehrmals mussten also die Zeitpläne und logistischen Abläufe neu durchdacht und zusammengefügt werden. Ich bin stolz auf das Team, das sich – aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt – den Aufgaben des Umzugs fokussiert widmet und trotzdem flexibel reagiert und immer neue Optionen mit- und vorausgedenkt.

Von der Schönheit der Welt: Clara Peeters

(Antwerpen um 1588/90 – nach 1821 Antwerpen)

Prachtvolle Gegenstände, kulinarische Köstlichkeiten und exotische Raritäten – die Stillleben der flämischen Malerin Clara Peeters verstehen, den Blick zu fesseln. Es ist die Freude an ausgesuchten Details, die aus der Betrachtung ein Erlebnis werden lässt. Die Natur und die Dinge wetteifern ungeachtet ihrer Vergänglichkeit um die Aufmerksamkeit. Allein die Kunst sichert die Langlebigkeit. Sie triumphiert und mit ihr die Malerin, die sich in den kugelförmigen Buckeln des Pokals vielfach spiegelt. Clara Peeters, die Anfang des 17. Jahrhunderts in der prosperierenden Stadt Antwerpen arbeitete, gehört zu den frühen Stilllebenmalerinnen.

Abbildung des Gemäldes Stilleben mit Blumen und Goldpokalen von Clara Peeters. Es zeigt zwei Goldpokale und eine Vase mit Blumen auf einem Tisch.

Bildnisse, so zart wie Puder: Rosalba Carriera

(Venedig 1675 – 1757 Venedig)

Das Pastell galt lange Zeit als weibliche Technik und wird verschiedentlich auch heute noch als eine solche bezeichnet. Zu denjenigen, die der subtilen Kunst zu einer Blüte verhalfen, gehörte die Venezianerin Rosalba Carriera. Während ihres Parisaufenthaltes 1721 leitete sie dort eine regelrechte „Pastellmode“ ein. Vor allem Bildnisse wurden in Pastell ausgeführt, da die samtige Oberfläche der Beschaffenheit der Haut besonders nahekommt. Die fragile Technik barg jedoch auch Gefahren. Unachtsame Berührungen oder Erschütterungen konnten die Kreideoberflächen nachhaltig beschädigen. Neben der obligatorischen Verglasung beschäftigte man sich daher im 18. Jahrhundert intensiv mit der Frage eines festigenden Überzugs, dem sogenannten Firnis. Rosalba Carriera gab ihren Werken zum Schutz auf Reisen Gebete mit auf den Weg – und noch heute verlassen die kostbaren und empfindlichen Werke der Künstlerin nur selten ihre angestammten Plätze.

Abbildung des Gemäldes Rosalba Carriera. Die Künstlerin hat weiße lockige Haare und ein Kleid mit tiefen Dekolte.

Künstlerin und Kennerin: Karoline Luise von Baden

(Darmstadt 1723 – 1783 Paris)

Heute vor allem als kritisch abwägende und international vernetzte Kunstsammlerin bekannt, die mit ihren Erwerbungen einen entscheidenden Grundstock der Karlsruher Sammlung legte, überrascht die Markgräfin mit eigenen Zeichnungen und hervorragend ausgeführten Kopien. Sie beherrschte sowohl die Pastell- als auch die Ölmalerei und erlernte zudem druckgrafische Techniken. Zu ihren Lehrern gehörte der Genfer Pastellmaler Jean-Étienne Liotard, der ein Porträt der jungen Prinzessin an der Staffelei anfertigte, das in der Kunsthalle zu sehen ist. Seine begabte Schülerin erwies sich als ausgesprochen lernwillig: Ihre Unterrichtsnotizen haben sich im Generallandesarchiv in Karlsruhe erhalten. Praktische Kenntnisse und die für ihre Erwerbungen nötige künstlerische Urteilskraft waren für Karoline Luise untrennbar miteinander verbunden.

Gemälde der Prinzessin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt von Jean Etienne Liotard

International erfolgreich: Angelika Kauffmann

(Chur 1741 – 1807 Rom)

In Chur geboren, bei ihrem Vater ausgebildet, früh nach Italien gereist, Gründungsmitglied der Royal Academy in London und höchst erfolgreich in Rom. Angelika Kauffmann zählt zweifellos zu den namhaften deutschen Künstlerinnen. „Miss Angel“ genannt, ging sie als „weiblicher Raffael“ in die Kunstgeschichte ein, war mit Joshua Reynolds, einem der wichtigsten englischen Maler des 18. Jahrhunderts, gut bekannt und stand in engem Austausch mit Johann Wolfgang Goethe. „The whole world is angelicamad“ – Die enorme Popularität ihrer Werke spiegelt sich in den Porzellanen, die mit ihren Kompositionen verziert wurden, und der großen Zahl an Reproduktionsstichen, die bereits zu Lebzeiten ihre Werke verbreiteten. Die Kunsthalle besitzt 95 dieser Grafiken, einige von ihnen kamen bereits im 18. Jahrhundert in die Sammlung. Damals stand kurzzeitig der Vorschlag im Raum, die Künstlerin zur Gründung einer Kunstakademie nach Karlsruhe zu holen.

Fragen der Autorschaft: Marguerite Gérard

(Grasse 1761 – 1837 Paris)

Im Jahr 1979 erwarb die Kunsthalle ein Werk von Marguerite Gérard: Schlaf Kindlein, schlaf. Das feinmalerisch ausgeführte Gemälde bezeugt die enge Orientierung der Künstlerin an der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts. Im südfranzösischen Grasse geboren, zog sie nach der Heirat ihrer Schwester – einer ausgebildeten Miniaturmalerin – mit dem Künstler Jean-Honoré Fragonard nach Paris und lebte dort im Haushalt des Paares. Die räumliche Nähe und gewisse Parallelen in ihrem Schaffen zu Fragonard führten zu Unsicherheiten bei der Zuschreibung ihrer Werke: War Fragonard an ihrer Entstehung maßgeblich beteiligt? Diese Frage wurde auch im Hinblick auf das Karlsruher Bild gestellt, ein zeitgenössischer Reproduktionsstich gibt jedoch die Künstlerin als alleinige Autorin an.

Abbildung des Gemäldes "Schlafe, mein Kind" von Marguerite Gérard. Es zeigt eine junge Frau Gitarre spielend und vor der Wiege eines Kindes stehend.

Offiziell immatrikuliert: Marie Ellenrieder

(Konstanz 1791 – 1863 Konstanz)

In der Stephanskirche in Karlsruhe ist ein großformatiges Altargemälde von der Hand Marie Ellenrieders zu bewundern und auch die Kunsthalle bewahrt mehrere Gemälde und Zeichnungen der Künstlerin. Die meisten von ihnen kamen als sogenannte Pflichtbilder in die Sammlung, zu deren Abgabe Marie Ellenrieder als besoldete Hofmalerin aufgerufen war. Die Künstlerin führte ein für ihre Zeit ungewöhnliches Leben: Sie war im Jahr 1813 als erste Studentin in der offiziellen Immatrikulationsliste der Münchner Kunstakademie gelistet, reiste zwei Mal für viele Monate nach Italien und führte zahlreiche repräsentative Werke mit religiösen Inhalten aus.

Abbildung des Selbstbildnisses von Marie Ellenrieder. Die Künstlerin trägt ein schwarzes Kleid und eine Kette mit einem Kreuz. Ihre Haare sind hochgesteckt.

Künstlerin und Künstlerfrau: Alice Trübner

(Bradford 1875 – 1916 Berlin)

„Jedenfalls gehört Alice Trübner zu den in der Tat interessantesten deutschen Malerinnen.“ schrieb der Kunstkritiker Hans Rosenhagen 1905 in einer Ausstellungsrezension. Die zu dieser Zeit dreißigjährige Künstlerin hatte in München unter anderem bei Max Slevogt und in Frankfurt bei Wilhelm Trübner studiert, den sie im Jahr 1900 heiratete. Nur drei Jahre später zog sie mit ihrem Mann nach Karlsruhe, wo dieser eine Professur an der Kunstakademie erhielt. Alice Trübner trat als selbstbestimmte Frau hervor und ging auch in ihrer Kunst eigene Wege. Die befreundete Else Lasker-Schüler widmete ihr ein Porträtgedicht, in dem es heißt:

„Sie thronte einen Himmel hoch
Über die Freunde.

O sie war eine Sternin –
Schimmer streute sie von sich.

Eine Herzogin war sie
Und krönte den armseligsten Gast.

Manchmal aber kam sie vom West:
Ein Wetter in Blitzfarben“

Abbildung des Gemäldes Schloss Hemsbach bei Weinheim von Alice Trübner.

Inspiration Paris: Paula Modersohn-Becker

(Dresden 1876 – 1907 Worpswede)

Paris ist bis heute ein Sehnsuchtsort und war schon in früheren Zeiten für zahlreiche Künstler und Künstlerinnen ein vielversprechendes Ziel. Paula Modersohn-Becker verbrachte dort ihre fruchtbarste künstlerische Zeit. Die Intensität, mit der sie die Stadt erlebte und die Kunst geradezu in sich aufsaugte, spiegelt sich in ihren Tagebucheinträgen. Während die Antike sie in ihrer „eisigen Objektivität“ erdrückte, wurde der Louvre ihr „A und O“, in dem sie oft „nach Herzenslust badete“. Zu den großen Pariser Entdeckungen gehörte für Paula Modersohn-Becker die Kunst Paul Cézannes, dessen Einfluss sich auch in dem kleinen Karlsruher Stillleben zeigt.

Abbildung von Paula Modersohn-Beckers Obst- und Gemüsestillleben. Zu sehen sind Bananen, Organgen, Zitronen und eine Tomate auf einem weißen Tuch.

Künstlerin und Museumsfrau: Hilla von Rebay

(Straßburg 1890 – 1967 Westport/Connecticut)

Die Kunsthalle besitzt ein Gemälde von Hilla von Rebay, das 1951 als Schenkung der Künstlerin in die Sammlung kam. Rebay, Cousine des damaligen Direktors Kurt Martin, war 1927 in die USA übergesiedelt und wirkte maßgeblich am Aufbau der Sammlung und der Einrichtung des Guggenheim Museums in New York mit. Ihr Interesse galt der gegenstandslosen Malerei von Künstlern wie Wassily Kandinsky, dessen Werke einen prominenten Platz im 1959 eingeweihten Museum einnahmen. Während der Planungen des bis heute ikonischen Gebäudes stand Hilla Rebay in engem Austausch mit dem Architekten Frank Lloyd Wright.

Mit Papier und Schere: Hannah Höch

(Gotha 1889 – 1978 Berlin)

Papier, Schere und Klebstoff – mehr brauchte es für die Künstlerin nicht, um Realität und Fiktion zu neuen Welten zu verbinden. Hannah Höch ist eine Meisterin der Collage. Sie verzahnt banale Nebensächlichkeiten so miteinander, dass der Boden des Vertrauten zu schwanken beginnt. Ihre Werke sind humorvoll, ironisch und grotesk, nachdenklich und manches Mal auch bitter. Sie war eng mit dem Dadaisten Kurt Schwitters befreundet und über Jahre hinweg (bis zu einer schmerzhaften Trennung) mit dem Berliner Künstler Raoul Hausmann liiert.

Ihre Karlsruher Collage ist nach dem Kanon Was müssen das für Bäume sein… benannt und Schwitters gewidmet.

Sarah Ball, 16. Dezember 2022

Kunsthallen-DIY: Orangen-Stillleben

Zitrusfrüchte sind auf zahlreichen Stillleben der Kunsthallen-Sammlung abgebildet. Um das malerische Können zu demonstrieren, wurden die exotischen Früchte meist halb geschält inszeniert, damit die Strukturen des Fruchtfleischs und der Schale sichtbar werden. Inspiriert von den Zitrusfrüchten der Kunsthallen-Gemälde, zeigt dieses Kunsthallen-DIY, wie aus Orangen ein weihnachtliches Stillleben entsteht, das die beliebten Strukturen besonders hervorhebt.

Die Orangen werden zunächst getrocknet und damit haltbar gemacht. Ähnlich wie Vanitas-Stillleben, die die Vergänglichkeit zwar thematisieren, aber die Früchte durch das Malen dennoch für die Ewigkeit festhalten, verhält es sich mit diesem Kunsthallen-DIY. Das weihnachtliche Stillleben aus den getrockneten Früchten kann zur Dekoration oder als Geschenkanhänger verwendet werden. Ein schönes Accessoire mit einer kunstvollen Geschichte.

Im Mittelpunkt des Fotos ist ein verpacktes Geschenk zu sehen mit dem Orangen-Stillleben als Anhänger.

Was benötigt wird:

Drei bis vier Orangen, Deko-Schnur und Dekomaterial wie bspw. Zimtsterne, Zweige und Holzkugeln, Schneidebrett und Messer, Backpapier und Küchentuch. Ein Ofen.

Maßband, Makramee-Garn, Schere, Holzring und eine Kerze

Orangen vorbereiten:

Zunächst die Orangen in gleichmäßige Scheiben von ca. 5-10 mm schneiden. Im nächsten Schritt werden die Orangenscheiben dann auf ein Küchentuch gelegt und trocken getupft, um ihnen bereits vorab schon etwas Feuchtigkeit zu entziehen. Anschließend kommen die Orangenscheiben auf einen Rost mit Backpapier.

Das Foto ist viergeteilt und zeigt die Schritte, die zur Vorbereitung notwendig sind, um Orangen zu trocknen. Das beinhaltet trockentupfen und auf ein Backpapier auf einen Rost legen.

Orangen trocknen:

Die Orangenscheiben werden nun bei 80°C Ober-/Unterhitze im Ofen getrocknet. Das dauert, je nach Größe der Scheiben, ca. zwei Stunden. Währenddessen sollten die Orangen mehrmals gewendet und im Blick behalten werden.

Das Foto ist zweigeteilt. Auf der linken Seite sieht man frische Orangenscheiben auf einem Backpapier im Ofen. Die rechte Seite zeigt die Orangenscheiben getrocknet nach dem Backvorgang.

Zwischenergebnis:

Sobald die Orangen getrocknet sind, können sie nach Belieben weiterverwendet werden. Das Kunsthallen-DIY zeigt die weiteren Schritte, um die getrockneten Scheiben in ein weihnachtliches Stillleben zu verwandeln.

Getrocknete Orangenscheiben zwischen Tannenzweigen.

Auffädeln:

Die Orangenscheiben werden nun aufgefädelt. Dazu gegebenenfalls vorher mit einem spitzen Gegenstand ein Loch in die getrocknete Orangenscheibe machen und einen ca. 60 cm langen Faden durchfädeln.

Das Foto zeigt, wie eine rot-weiße Schnur durch eine getrocknete Orangenscheibe gezogen wird.

Dekorieren und verknoten:

Im einem nächsten Schritt dekorative Elemente wie beispielsweise einen Zweig und eine Zimtstange verknoten. Durch eine Holzperle kann der Knoten leicht verdeckt werden. Fertig ist das Orangen-Stillleben, das sich als Deko-Element oder als Geschenkanhänger eignet.
Dekoration einer getrockneten Orangenscheibe mit Zimtstange, Tannenzweig und Holzperle.

Das Ergebnis:

An den getrockneten Orangenscheiben kommen die verschiedenen Strukturen der Außen- und Innenschale sowie des Fruchtfleisches gut zur Geltung. Genau diese Feinheiten wollten die damaligen Künstler*innen festhalten, um damit ihr malerisches Talent zu beweisen.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Zwei getrocknete und dekorierte Orangenscheiben-Anhänger zwischen Tannenzweigen.

Makramee-Kreuzknoten:

Nun werden zwei nebeneinanderliegende Stränge miteinander verknüpft, indem jeweils von zwei Strängen ein langer und ein kürzerer Faden genommen wird. Diese Fäden werden dann mit 10 cm Abstand zusammengeknotet. Dafür wird wie beim Spiralknoten begonnen.

Während beim Spiralknoten aber immer der linke Faden zuerst über die beiden innenliegenden Fäden gefädelt wird und der rechte Faden durch die linke Schlaufe gezogen wird, ist das Vorgehen nun spiegelverkehrt. Sobald ein Knoten von links gemacht wurde, wird der rechte Faden über die zwei innenliegenden Fäden gelegt, dann den linken Faden über den rechten und unter den innenliegenden durchfädeln und festziehen. So wird das Spiralmuster vermieden und ein Makramee-Kreuzknoten entsteht.

Bild-Anleitung, wie man einen Makramee-Kreuzknoten mit Abstand knüpft.

Makramee-Kreuzknoten an allen Strängen:

Mit diesen Kreuzknoten, also einen Knoten von links und den anschließenden von rechts beginnend, jeweils zwei nebeneinanderliegende Stränge zusammenknoten, sodass ein Netzmuster entsteht.

Weitere Kreuzknoten zum Verbinden der einzelnen Stränge

Zweite Reihe Makramee-Kreuzknoten:

Dieses Vorgehen wird nun erneut wiederholt. Wieder wird aus zwei Strängen ein neuer Strang (mit jeweils zwei langen und zwei kürzeren Fäden) und es werden wieder Kreuzknoten in einem Abstand von ca. 5 cm geknüpft. Wiederholen bis alle Stränge miteinander verknotet sind.

Knoten einer Netzstruktur mit Makramee-Kreuzknoten

Unterer Makramee-Wickelknoten:

Nun wird das Makramee-Geflecht testweise um die Kerze im Gefäß gelegt, um abzuschätzen, auf welcher Höhe die Fäden zusammengeführt werden müssen, damit die Kerze gut passt.

Dann wieder wie im ersten Schritt einen Wickelknoten machen, indem man den Beginn des 60-cm-Fadens über die restlichen Fäden legt, eine Schlaufe unten frei lässt und dann ein paar Mal um alle Fäden wickelt. Das Fadenende wird dann durch die Schlaufe gezogen und mit dem oben rausstehenden Anfang des Fadens alles festgezogen. Die Enden der Fäden können abgeschnitten werden.

Bildanleitung, wie ein unterer Makramee-Wickelknoten geknüpft wird.

Makramee-Kerzenlicht kürzen:

Die Fäden können unterhalb des Wickelknotens beliebig gekürzt werden. Es empfiehlt sich die Fäden ca. 5-10 cm lang zu lassen und bei Bedarf mit einem Kamm etwas aufzulockern.

Mit einer Schere wird das Makramee-Kerzenlicht gekürzt.

Fertiges Makramee-Kerzenlicht:

Fertig ist das Makramee-Kerzenlicht, inspiriert von Martin Schongauers Kupferstich eines Weihrauchfasses. Das Ergebnis kann alternativ auch als Makramee-Blumenampel verwendet werden, indem man die Kerze im Gefäß durch einen kleinen Blumentopf austauscht.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Achtung: Die Kerze nur unter Aufsicht brennen lassen und niemals unbeaufsichtigt lassen!

Florian Trott, 2. September 2022

Von Unwägbarkeiten, Flexibilität und Vorfreude

Endlich geht es los! Nach zahlreichen Verzögerungen hat der Umzug der Kunsthalle begonnen. Ein großer Meilenstein für das gesamte Team. Nun geht es Schritt für Schritt bzw. Abteilung für Abteilung von den Standorten in der Stephanien- sowie der Hans-Thoma-Straße ins Interim in der Hermann-Veit-Straße

Wer war eigentlich dieser Hermann Veit? Nach einer kleinen Recherche weiß ich, dass Hermann Veit ein SPD-Politiker war, der im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Ämter und Funktionen ausgeübt hat: er war Oberbürgermeister in Karlsruhe, hatte verschiedene Ministerämter inne, war Abgeordneter im Landesparlament und im Bundestag. Heute erinnert unter anderem eine Straße in Karlsruhe an ihn. In der Hermann-Veit-Straße bezieht die Kunsthalle ihr Interimsdomizil.

Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten in dem Bürokomplex aus den 1970er bzw. 80er Jahren als mögliche Interimsfläche für die Kunsthalle besichtigte. In Karlsruhe einen Ort zu finden, in dem die Kunsthalle mit ihrem großen Raumbedarf vorübergehend untergebracht werden kann, war nicht leicht. Besonders erfreulich ist die Nähe zum ZKM – der Ort, an dem im Frühjahr 2023 die erste Interimsausstellung der Kunsthalle eröffnet.

Der Weg bis zur offiziellen Übernahme der Flächen in der Hermann-Veit-Straße war lang und, man kann es nicht anders sagen, von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Zu nennen sind hier die pandemiebedingt weltweit unterbrochenen Logistikketten, die wiederum Materialknappheit erzeugen. So war die Lieferung von Sicherheitstüren bis zum Schluss eine Zitterpartie mit mehrfach verschobenen Terminen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schlussphase der Bauarbeiten zu neuen Verzögerungen geführt – wobei dies, im Vergleich zu den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine, lächerlich wirkt.

Auch die offizielle Abnahme der Flächen musste mehrfach verschoben werden, und mühsam vom Umzugsteam der Kunsthalle erarbeitete Zeitpläne für die verschiedenen Umzüge und zahlreiche vorbereitenden Maßnahmen fielen zusammen wie Kartenhäuser. Wir haben diese und andere zusätzliche Herausforderungen mit nahezu überraschender Gelassenheit genommen. Mehrmals mussten also die Zeitpläne und logistischen Abläufe neu durchdacht und zusammengefügt werden. Ich bin stolz auf das Team, das sich – aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt – den Aufgaben des Umzugs fokussiert widmet und trotzdem flexibel reagiert und immer neue Optionen mit- und vorausgedenkt.

Zwei Personen im Gespräch vor einem Gemälde in einem prunkvollen goldenen Rahmen
Das vorerst letzte analoge Feuerwerk: Die Abschiedswoche.

Ende Juli hat die Kunsthalle die Interimsfläche tatsächlich übernommen, und der Umzug konnte starten. Als erste Einheit zieht die Bibliothek um: 180.000 Bücher und rund 1.000 Zeitschriftentitel werden verpackt, verladen und am neuen Standort wieder ausgepackt. Auch hier liegt natürlich eine detaillierte Planung zugrunde, die vom Bibliotheksteam langfristig erarbeitet wurde: Wie werden die Regale in der neuen Bibliothek aufgestellt? Wie werden die Signaturengruppen eingeordnet? Wie müssen der Umzug der Bücher und der Ab- und Aufbau der alten Regale, die im Interim weitergenutzt werden, miteinander kombiniert werden? All das wurde fein austariert, und doch wurden die Abläufe durch Aspekte, die nicht vorhergesehen werden konnten, aus dem Gleichgewicht gebracht: So etwa durch die in die Jahre gekommenen Fahrstühle in der Kunsthalle, die bei den permanent hohen Außentemperaturen zeitweilig den Betrieb einstellen. Aber auch in dieser Situation gibt es keine Alternative, als flexibel zu reagieren…

Allen bekannten und noch unbekannten Herausforderungen zum Trotz: Wir freuen uns auf das Interim in der Hermann-Veit-Straße. Das macht sich auch im Arbeitsalltag bemerkbar: Man spürt eine Art Aufbruchsstimmung. Es wird viel sortiert, auf- und ausgeräumt, Umzugskisten werden gepackt. Die anfänglich bestehende Umzugsskepsis ist weitgehend gewichen, bei zahlreichen Kolleg*innen ist sogar ein Hauch von Umzugseuphorie spürbar: Endlich kann es losgehen! Dazu mischen sich Neugierde und Vorfreude auf den neuen Standort. Das Interim wird auch die Arbeitszusammenhänge in der Kunsthalle verändern. Erstmals werden alle Kolleg*innen vereint unter einem Dach zusammenarbeiten können. Auch das nutzen wir als Chance, die interne Kommunikation und die Formen der Zusammenarbeit weiterzuentwickeln.

Florian Trott, 2. September 2022

Von Unwägbarkeiten, Flexibilität und Vorfreude

Endlich geht es los! Nach zahlreichen Verzögerungen hat der Umzug der Kunsthalle begonnen. Ein großer Meilenstein für das gesamte Team. Nun geht es Schritt für Schritt bzw. Abteilung für Abteilung von den Standorten in der Stephanien- sowie der Hans-Thoma-Straße ins Interim in der Hermann-Veit-Straße

Wer war eigentlich dieser Hermann Veit? Nach einer kleinen Recherche weiß ich, dass Hermann Veit ein SPD-Politiker war, der im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Ämter und Funktionen ausgeübt hat: er war Oberbürgermeister in Karlsruhe, hatte verschiedene Ministerämter inne, war Abgeordneter im Landesparlament und im Bundestag. Heute erinnert unter anderem eine Straße in Karlsruhe an ihn. In der Hermann-Veit-Straße bezieht die Kunsthalle ihr Interimsdomizil.

Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten in dem Bürokomplex aus den 1970er bzw. 80er Jahren als mögliche Interimsfläche für die Kunsthalle besichtigte. In Karlsruhe einen Ort zu finden, in dem die Kunsthalle mit ihrem großen Raumbedarf vorübergehend untergebracht werden kann, war nicht leicht. Besonders erfreulich ist die Nähe zum ZKM – der Ort, an dem im Frühjahr 2023 die erste Interimsausstellung der Kunsthalle eröffnet.

Der Weg bis zur offiziellen Übernahme der Flächen in der Hermann-Veit-Straße war lang und, man kann es nicht anders sagen, von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Zu nennen sind hier die pandemiebedingt weltweit unterbrochenen Logistikketten, die wiederum Materialknappheit erzeugen. So war die Lieferung von Sicherheitstüren bis zum Schluss eine Zitterpartie mit mehrfach verschobenen Terminen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schlussphase der Bauarbeiten zu neuen Verzögerungen geführt – wobei dies, im Vergleich zu den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine, lächerlich wirkt.

Auch die offizielle Abnahme der Flächen musste mehrfach verschoben werden, und mühsam vom Umzugsteam der Kunsthalle erarbeitete Zeitpläne für die verschiedenen Umzüge und zahlreiche vorbereitenden Maßnahmen fielen zusammen wie Kartenhäuser. Wir haben diese und andere zusätzliche Herausforderungen mit nahezu überraschender Gelassenheit genommen. Mehrmals mussten also die Zeitpläne und logistischen Abläufe neu durchdacht und zusammengefügt werden. Ich bin stolz auf das Team, das sich – aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt – den Aufgaben des Umzugs fokussiert widmet und trotzdem flexibel reagiert und immer neue Optionen mit- und vorausgedenkt.

Florian Trott, 2. September 2022

Von Unwägbarkeiten, Flexibilität und Vorfreude

Endlich geht es los! Nach zahlreichen Verzögerungen hat der Umzug der Kunsthalle begonnen. Ein großer Meilenstein für das gesamte Team. Nun geht es Schritt für Schritt bzw. Abteilung für Abteilung von den Standorten in der Stephanien- sowie der Hans-Thoma-Straße ins Interim in der Hermann-Veit-Straße

Wer war eigentlich dieser Hermann Veit? Nach einer kleinen Recherche weiß ich, dass Hermann Veit ein SPD-Politiker war, der im Laufe der Jahrzehnte unterschiedliche Ämter und Funktionen ausgeübt hat: er war Oberbürgermeister in Karlsruhe, hatte verschiedene Ministerämter inne, war Abgeordneter im Landesparlament und im Bundestag. Heute erinnert unter anderem eine Straße in Karlsruhe an ihn. In der Hermann-Veit-Straße bezieht die Kunsthalle ihr Interimsdomizil.

Ich erinnere mich noch genau, als ich zum ersten Mal die Räumlichkeiten in dem Bürokomplex aus den 1970er bzw. 80er Jahren als mögliche Interimsfläche für die Kunsthalle besichtigte. In Karlsruhe einen Ort zu finden, in dem die Kunsthalle mit ihrem großen Raumbedarf vorübergehend untergebracht werden kann, war nicht leicht. Besonders erfreulich ist die Nähe zum ZKM – der Ort, an dem im Frühjahr 2023 die erste Interimsausstellung der Kunsthalle eröffnet.

Der Weg bis zur offiziellen Übernahme der Flächen in der Hermann-Veit-Straße war lang und, man kann es nicht anders sagen, von zahlreichen Herausforderungen begleitet. Zu nennen sind hier die pandemiebedingt weltweit unterbrochenen Logistikketten, die wiederum Materialknappheit erzeugen. So war die Lieferung von Sicherheitstüren bis zum Schluss eine Zitterpartie mit mehrfach verschobenen Terminen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat in der Schlussphase der Bauarbeiten zu neuen Verzögerungen geführt – wobei dies, im Vergleich zu den schrecklichen Geschehnissen in der Ukraine, lächerlich wirkt.

Auch die offizielle Abnahme der Flächen musste mehrfach verschoben werden, und mühsam vom Umzugsteam der Kunsthalle erarbeitete Zeitpläne für die verschiedenen Umzüge und zahlreiche vorbereitenden Maßnahmen fielen zusammen wie Kartenhäuser. Wir haben diese und andere zusätzliche Herausforderungen mit nahezu überraschender Gelassenheit genommen. Mehrmals mussten also die Zeitpläne und logistischen Abläufe neu durchdacht und zusammengefügt werden. Ich bin stolz auf das Team, das sich – aus verschiedenen Bereichen zusammengestellt – den Aufgaben des Umzugs fokussiert widmet und trotzdem flexibel reagiert und immer neue Optionen mit- und vorausgedenkt.

Videostill mit Einblicken aus der Arbeit der Kunstvermittlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. Eine Frau interagiert mit vier Kindern.
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Dieses Video entstand 2019.

Denn diese Zukunft beginnt nicht erst, wenn sich der Vorhang wieder an anderer Stelle hebt, im ZKM, in der Jungen Kunsthalle, in der Orangerie – und in einigen Jahren natürlich auch wieder in den ehrwürdigen Räumlichkeiten des Hauptgebäudes. Sie beginnt hier und jetzt. Sie ist schon in vollem Gange. Sie entwickelt sich Tag für Tag aus dem, was man über viele Jahre und noch einmal in diesen intensiven Wochen wahrnehmen konnte an Gewohnheiten, Zugangsarten, Bedürfnissen. Die Besuchsströme der Abschiedswoche haben unter Beweis gestellt, wie notwendig bauliche Veränderungen sind. Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, welche Rolle klimatische, energetische, lüftungstechnische Voraussetzungen des Museumsbaus spielen. Diese Ereignisse verdeutlichen aber auch, welche Potenziale die unterschiedlichsten Vermittlungsarten haben, analoge wie digitale.

Für die Kunstvermittlung bieten die Beobachtungen und Erfahrungen Orientierungshilfen bei Fragen, die täglich die Arbeit begleiten, aber in einer Umbruchphase wie der in der Kunsthalle anstehenden noch drängender sind: Was hat sich über lange Zeit bewährt und muss fortgeführt werden? Welche Angebote werden schon jetzt schmerzlich vermisst? Wie können wir sie ersetzen, erweitern? Wo und wie können wir auf veränderte und sich weiter verändernde Wahrnehmung und Nachfrage bei welchen Besucherinnen und Besuchern reagieren? Wo müssen Stellschrauben im Angebot justiert, wo können zusätzliche Formate geschaffen werden? Welche Möglichkeiten, für unser Publikum da zu sein, gibt es in einer Zeit, in der ein komplettes Haus mit allen Mitarbeitenden, Kunstwerken und der gesamten Infrastruktur umzieht?

Ja, viele Fragen sind offen, der Vorhang ist zu. Aber hinter dem Vorhang tut sich etwas. Es wird ausgeräumt, gepackt, sortiert, es werden Materialien und Gedanken geordnet. Denn all die Herausforderungen bieten auch enorme Chancen: Dinge anzupacken, auszuprobieren, mutig und risikofreudig zu sein. Und selbst genauso neugierig wie unser Publikum.

Denn wie aufregend im positiven Sinn ist es, über unser zukünftiges Haus nachzudenken, das dann mehr denn je in verschiedenen Orten bestehen wird. Orte, die völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen besitzen, die zur konstruktiven Auseinandersetzung über Vermittlungsformate anregen: Das brodelnde, architektonisch, akustisch und visuell so gänzlich anders als unsere gewohnten Räume funktionierende ZKM; die Orangerie mit ihrer ganz eigenen Raumwirkung und eigenen Möglichkeiten der Begegnung; die Junge Kunsthalle mit ihren Ausstellungs- und vor allem den Werkräumen, in denen Kunst auch produktiv erfahren wird. Und bis sich Türen wieder physisch öffnen, gilt es, intensiv an alternativen Kontaktmöglichkeiten für Kunst und Menschen zu arbeiten: in virtuellen Räumen und an anderen Orten als den altbekannten.

Wir freuen uns auf die kommenden Begegnungen. Die der alten Freunde, die sich lange nicht gesehen haben: Besucherinnen und Besucher und „ihre“ Werke. Die mit den „Neuen“ der Abschiedswoche, die ihren Fuß hoffentlich auch in die zukünftigen Gebäude setzen. Wir freuen uns auf die Neugier aller Besucherinnen und Besucher im digitalen und analogen Raum. Wir freuen uns auf viele Gespräche, gemeinsames Erkunden, Fragen, Wünsche, Reaktionen.

Der Vorhang wird schon zurechtgerückt, um sich für den nächsten Akt zu lüften!

Sarah Ball, 16. Dezember 2022

Kunsthallen-DIY: Orangen-Stillleben

Zitrusfrüchte sind auf zahlreichen Stillleben der Kunsthallen-Sammlung abgebildet. Um das malerische Können zu demonstrieren, wurden die exotischen Früchte meist halb geschält inszeniert, damit die Strukturen des Fruchtfleischs und der Schale sichtbar werden. Inspiriert von den Zitrusfrüchten der Kunsthallen-Gemälde, zeigt dieses Kunsthallen-DIY, wie aus Orangen ein weihnachtliches Stillleben entsteht, das die beliebten Strukturen besonders hervorhebt.

Die Orangen werden zunächst getrocknet und damit haltbar gemacht. Ähnlich wie Vanitas-Stillleben, die die Vergänglichkeit zwar thematisieren, aber die Früchte durch das Malen dennoch für die Ewigkeit festhalten, verhält es sich mit diesem Kunsthallen-DIY. Das weihnachtliche Stillleben aus den getrockneten Früchten kann zur Dekoration oder als Geschenkanhänger verwendet werden. Ein schönes Accessoire mit einer kunstvollen Geschichte.

Das Foto ist viergeteilt und zeigt die Schritte, die zur Vorbereitung notwendig sind, um Orangen zu trocknen. Das beinhaltet trockentupfen und auf ein Backpapier auf einen Rost legen.

Was benötigt wird:

Drei bis vier Orangen, Deko-Schnur und Dekomaterial wie bspw. Zimtsterne, Zweige und Holzkugeln, Schneidebrett und Messer, Backpapier und Küchentuch. Ein Ofen.

Zwei Hände zeichnen auf einem Blatt Papier. Daneben liegt ein Werkzeug und blaue Pappe.

Orangen vorbereiten:

Zunächst die Orangen in gleichmäßige Scheiben von ca. 5-10 mm schneiden. Im nächsten Schritt werden die Orangenscheiben dann auf ein Küchentuch gelegt und trocken getupft, um ihnen bereits vorab schon etwas Feuchtigkeit zu entziehen. Anschließend kommen die Orangenscheiben auf einen Rost mit Backpapier.

Zu sehen ist wie zwei Hände ein Pergamentpapier mit Motiven auf ein blaues Stück Pappe hält.

Orangen trocknen:

Die Orangenscheiben werden nun bei 80°C Ober-/Unterhitze im Ofen getrocknet. Das dauert, je nach Größe der Scheiben, ca. zwei Stunden. Währenddessen sollten die Orangen mehrmals gewendet und im Blick behalten werden.

Das Foto ist zweigeteilt. Auf der linken Seite sieht man frische Orangenscheiben auf einem Backpapier im Ofen. Die rechte Seite zeigt die Orangenscheiben getrocknet nach dem Backvorgang.

Zwischenergebnis:

Sobald die Orangen getrocknet sind, können sie nach Belieben weiterverwendet werden. Das Kunsthallen-DIY zeigt die weiteren Schritte, um die getrockneten Scheiben in ein weihnachtliches Stillleben zu verwandeln.

Getrocknete Orangenscheiben zwischen Tannenzweigen.

Auffädeln:

Die Orangenscheiben werden nun aufgefädelt. Dazu gegebenenfalls vorher mit einem spitzen Gegenstand ein Loch in die getrocknete Orangenscheibe machen und einen ca. 60 cm langen Faden durchfädeln.

Das Foto zeigt, wie eine rot-weiße Schnur durch eine getrocknete Orangenscheibe gezogen wird.

Dekorieren und verknoten:

Im einem nächsten Schritt dekorative Elemente wie beispielsweise einen Zweig und eine Zimtstange verknoten. Durch eine Holzperle kann der Knoten leicht verdeckt werden. Fertig ist das Orangen-Stillleben, das sich als Deko-Element oder als Geschenkanhänger eignet.
Dekoration einer getrockneten Orangenscheibe mit Zimtstange, Tannenzweig und Holzperle.

Das Ergebnis:

An den getrockneten Orangenscheiben kommen die verschiedenen Strukturen der Außen- und Innenschale sowie des Fruchtfleisches gut zur Geltung. Genau diese Feinheiten wollten die damaligen Künstler*innen festhalten, um damit ihr malerisches Talent zu beweisen.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Zwei getrocknete und dekorierte Orangenscheiben-Anhänger zwischen Tannenzweigen.

Makramee-Kreuzknoten:

Nun werden zwei nebeneinanderliegende Stränge miteinander verknüpft, indem jeweils von zwei Strängen ein langer und ein kürzerer Faden genommen wird. Diese Fäden werden dann mit 10 cm Abstand zusammengeknotet. Dafür wird wie beim Spiralknoten begonnen.

Während beim Spiralknoten aber immer der linke Faden zuerst über die beiden innenliegenden Fäden gefädelt wird und der rechte Faden durch die linke Schlaufe gezogen wird, ist das Vorgehen nun spiegelverkehrt. Sobald ein Knoten von links gemacht wurde, wird der rechte Faden über die zwei innenliegenden Fäden gelegt, dann den linken Faden über den rechten und unter den innenliegenden durchfädeln und festziehen. So wird das Spiralmuster vermieden und ein Makramee-Kreuzknoten entsteht.

Bild-Anleitung, wie man einen Makramee-Kreuzknoten mit Abstand knüpft.

Makramee-Kreuzknoten an allen Strängen:

Mit diesen Kreuzknoten, also einen Knoten von links und den anschließenden von rechts beginnend, jeweils zwei nebeneinanderliegende Stränge zusammenknoten, sodass ein Netzmuster entsteht.

Fertiges Makramee-Kerzenlicht:

Fertig ist das Makramee-Kerzenlicht, inspiriert von Martin Schongauers Kupferstich eines Weihrauchfasses. Das Ergebnis kann alternativ auch als Makramee-Blumenampel verwendet werden, indem man die Kerze im Gefäß durch einen kleinen Blumentopf austauscht.

Wir sind gespannt auf Eure Kreationen! Teilt Eure Ergebnisse mit dem Hashtag #kunsthalleathome in den sozialen Medien.

Achtung: Die Kerze nur unter Aufsicht brennen lassen und niemals unbeaufsichtigt lassen!

Zu sehen ist ein Packet mit Schleife und drei Karten. Alle haben Pflanzenmotive.
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Auch während der sanierungsbedingten Schließung informieren wir Sie hier über die Geschehnisse hinter den Kulissen der Kunsthalle.